Der Europäische Rechnungshof kritisiert die mangelnden Fortschritte Europas beim Ausbau von E-Ladestationen und der systemübergreifenden zwischenstaatlichen Zusammenarbeit. In diesem Gesamtbild schneidet Österreich allerdings durchaus besser ab als die meisten anderen EU-Länder: „Österreich hat die Ausbau-Ziele im Jahr 2020 mit 190 Prozent weit übertroffen. Die Elektromobilität nahm im vergangenen Jahr Fahrt auf, so ist jedes zehnte Auto, das 2020 in der EU zugelassen wurde, elektrisch betrieben. Österreich liegt mit seinem Anteil an Elektrofahrzeugen auf Platz 9 unter den EU-Staaten und in der Versorgung mit Ladestationen ebenso im ersten Drittel. E-Mobilität ist damit ein wesentlicher Bestandteil im Mix einer nachhaltigen und sauberen Mobilität. Dabei ist klar, dass Menschen nur dann auf entsprechende Alternativen umsteigen, wenn auch das Angebot und die Infrastruktur vorhanden sind. Österreich ist dabei im europäischen Vergleich, mit einem Angebot von über 7.700 öffentlichen Ladestationen, auf einem sehr guten Weg“, so Staatssekretär Magnus Brunner.
Einheitliche Standards notwendig
Der unter Mitwirkung von Österreichs Mitglied im Europäischen Rechnungshof Helga Berger erstellte Bericht kritisiert unter anderem fehlende einheitliche europaweite Mindeststandards, wie auch einen nicht vorhandenen Gesamtfahrplan um den Ausbau in Europa gleichmäßig zu fördern. „Um Elektromobilität transeuropäisch zu fördern, sind neben einem dichten Angebot an Ladestationen auch einheitliche Standards, wie beispielsweise die Anpassung der Ladestecker, wesentlich. Diese Standards braucht es auch für Zahlungsmodalitäten oder Echtzeitverfügbarkeit, um das volle Potenzial auszuschöpfen und die Menschen zum Umstieg zu bewegen“, fordert Brunner.
„EU-weit liegt noch ein weiter Weg vor uns, denn etwa ein Viertel aller Treibhausgasemissionen in der EU entfällt derzeit auf den Verkehr. Insbesondere der Straßenverkehr stellt eine Herausforderung im Kampf gegen den Klimawandel dar. Um unsere nationalen und europäischen Ziele im Klima- und Energiebereich zu erreichen und Emissionen nachhaltig zu reduzieren, müssen wir neben der E-Mobilität auch auf alternative Antriebsformen wie Wasserstoff setzen und Technologien dort anwenden, wo es am meisten Sinn macht. So hat die E-Mobilität im urbanen und Individualverkehr mehr Potenzial, während Wasserstoff auf der Langstrecke und im Schwerverkehr punkten kann“, so Brunner.