Zur letzten Bauma 2010 kamen insgesamt 3.256 Aussteller aus 53 Ländern sowie über 420.000 Besucher aus mehr als 200 Ländern. Um der erneut sehr großen Nachfrage gerecht zu werden, wurde die Gesamtausstellungsfläche im Vergleich zur Vorveranstaltung nochmals um 15.000 m2 auf 570.000 m2 erweitert. Einer der wesentlichen Ansatzpunkte für die auf der Messe zu erwartenden Innovationen ist die Antriebstechnologie bei mobilen Baumaschinen.
Das weltweit wachsende Bauvolumen bringt einen gewaltigen Bedarf an Betonwaren, Betonrohren und -schächten sowie Betonfertigteilen mit sich. Die Nachfrage setzt sich fort in Impulsen für die Anbieter von Maschinen und Anlagen, mit denen diese Elemente hergestellt werden.
Schadstoffarme Motoren und neue Lkw-Modelle
Volvo wird mit dem neuen FMX-Baustellen-Lkw ein Weltpremiere präsentieren. Details wollte man vorab noch nicht bekannt geben. Scania wird auf der Bauma Lkw und Motoren mit neuester Emissionstechnologie (von Euro VI für Lkw bis zu Stage IV/Tier 4 final für Industriemotoren) vorstellen. Neben der Weltpremiere des neuen Fernverkehrs-Lkw Streamline wird auf der Messe das neue Schwerlastkonzept von Scania zu sehen sein. Die Sattelzugmaschinen können dabei Lastzuggewichte von bis zu 180 Tonnen (in Spezialfällen bis zu 250 Tonnen) bewältigen. Dabei können die serienmäßigen Getriebe und Kupplungen eingesetzt werden.
Auf der Bauma wird auch das mobile Werkstattmodul „Scania Filed Workshop“ für den Wartungseinsatz in abgelegenen Standorten zu besichtigen sein. MAN Truck & Bus wird neben seinen neuen Euro-VI-Lkw und Euro-VI-Motoren für Baufahrzeuge Fahrerhäuser mit Stoßfänger und Doppelkabinen mit neuem Interieur für die MAN-Modelle TGL und TGM präsentieren. Zusätzlich werden unter anderem auch der neue MAN TGM mit Allradantrieb und der neue 4-Achs-Kipper (50 Tonnen Gesamtgewicht) für den Einsatz im Bergbau vorgestellt.
Iveco präsentiert als Ausstellungsschwerpunkt den neuen Trakker, ein Offroad-Baustellenfahrzeug mit Leistungsvarianten zwischen 310 und 500 PS und neu gestaltetem Fahrerhaus. Zusätzlich zeichnet er sich durch lange Wartungsintervalle und der Euro-VI-Technologie ohne die Zuhilfenahme der Abgasrückführung (effizienter Betrieb bei geringem Gewicht) aus. Als weiteres Highlight wird am Iveco-Messestand unter anderem der Stralis Hi-Way („truck of the year“ 2013) mit baustellennahen Konfigurationen zu sehen sein.
Bei Mercedes-Benz steht auf der Bauma auch die Vorstellung des neuen Baustellen-Lkw Acros it Euro-VI-Motoren im Mittelpunkt. Er soll gegenüber dem Vorgängermodell einen um bis zu fünf Prozent reduzierten Kraftstoffverbrauch aufweisen. Konzipiert ist er prinzipiell für den schweren Baustelleneinsatz.
Trailer: Robuster Leichtbau
Der Trailer-Spezialist Schwarzmüller präsentiert auf der Bauma den neuen Leichtbau-3-Achs-Segment-Kippsattelanhänger mit einem Eigengewicht von 4.300 Kilogramm. Der Rahmen und die Kippmulde sind vollständig aus Aluminium. Je nach Art der Verwendung kann der Muldenboden auch aus Kunststoff für das schnelle Abgleiten der Ladung oder aus Stahl für den Mischguttransport ausgestattet werden. In den letzten Jahren baute der deutsche Branchenführer Schmitz Cargobull sein Sattelkipper-Angebot kontinuierlich aus. Anlässlich der Bauma wird der Schwerpunkt vor allem auf die Betriebssicherheit der Trailer gelegt werden. Eine neue Applikation gibt zum Beispiel ein Alarmsignal bei ungünstiger Standposition oder Überschreitung eines definierten Neigungswinkels zu Beginn eines Kippvorgangs aus.
Die deutsche Firma Kögel präsentiert heuer erstmalig seit 2004 wieder sein Portfolio für das Baugewerbe. Zu den Höhepunkten zählt dabei unter anderem die Präsentation des neuen 2-Achs-Muldenkippers mit 24 Kubikmeter Ladevolumen und einer 4 Millimeter starken Hardox-450-Bodenwanne und Seitenwänden aus Aluminium.
Europas Marktführer für Kippersysteme, die deutsche Firma Meiller, bietet in München ein komplett überarbeitetes Produktprogramm an. Die neueste Komponente „i.s.a.r.-control“ ist eine elektronische Steuerung der Aufbauten und des Zubehörs, die anstelle der klassischen pneumatischen Geberventile im Fahrzeug-inneren den Aufbau drahtlos steuert. Eine österreichische Spezialität, der „Baumeister-Kipper“ von Meiller, findet zunehmend auch auf anderen Märkten Absatz. Der Kunde erhält das Komplettfahrzeug als Zwei- oder Dreiachser, auf Wunsch in Kombination mit Dreiseitenkipper und Kranaufbau. Die Ladebrücke weist zum Transport von Baustoffen Containerbreite auf.
Autor: Bernd Winter