Der Geschäftsklimaindikator der deutschen Logistikwirtschaft verbesserte sich geringfügig. Er lag mit 97,3 Punkten jedoch spürbar unter dem Vorjahreswert (102,2). Dies geht aus den monatlichen Erhebungen zum Logistik-Indikator hervor, die das IFO Institut im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik (BVL) im Rahmen seiner Konjunkturumfragen durchführt. Die Aussichten der Firmen blieben auch im Februar von Skepsis geprägt, so dass die pessimistische Grundstimmung der Logistikwirtschaft nun bereits seit Januar 2019 anhält. Lichtblicke gab es bei der Bewertung der aktuellen Geschäftslage, die wieder etwas günstiger ausfiel. Nach wie vor sehen die Personalplanungen Kürzungen in den kommenden Monaten vor. Die Logistikdienstleister blickten bei weiter nachgebender Nachfrage so pessimistisch in die Zukunft, wie zuletzt im Mai 2009. Die Auftragsbestände wurden nach wie vor per saldo als zu klein eingestuft.
Die aktuelle Lage fiel allerdings wieder günstiger aus – der Indikator erreichte einen Wert, der zuletzt im Juli 2019 übertroffen wurde. Im Bereich der Logistikanwender aus Handel und Industrie nahmen die pessimistischen Stimmen hinsichtlich der zu erwartenden Entwicklungen in den kommenden Monaten ab. Das Geschäftsklima verbesserte sich den fünften Monat in Folge, der Indikator verblieb dennoch im negativen Bereich. Mit der aktuellen Lage zeigten sich die Firmen so zufrieden wie im Vormonat. Damit scheint der Abwärtstrend, der im Herbst 2018 einsetzte, vorerst beendet zu sein. Die Personalplanungen für die kommenden drei Monate sahen jedoch nochmals häufiger einen Rückgang vor. Die konjunkturelle Abkühlung des Vorjahres scheint sich der Konjunkturumfrage zufolge zu verlangsamen. Nach der Stagnation des Bruttoinlandprodukts im Schlussquartal 2019 dürfte die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2020 voraussichtlich wieder mit 0,2% wachsen. Ob es sich um einen konjunkturellen Wendepunkt handelt, bleibt abzuwarten, insbesondere da die Erholung der Umfrageindikatoren bislang noch verhalten und die Unsicherheit weiterhin hoch ist.
Eine zunehmende Verbreitung des Coronavirus birgt eine große Gefahr für die deutsche Industrie, deren Produktion im großen Maße von Zulieferungen aus dem Ausland abhängt. Großräumige Quarantänemaßnahmen in China und nun auch in Italien legen dort die Produktion still und führen damit zu Beeinträchtigungen in den Produktionsabläufen weltweit. So bezog die deutsche Industrie im vergangenen Jahr 10 Prozent der importierten Vorleistungen aus China; aus Italien kamen 6 Prozenr der Vorleistungsimporte. In der aktuellen Unternehmensbefragung scheinen etwaige Folgen der Coronavirus-Infektion bislang noch keine Rolle zu spielen, da insbesondere die Geschäftserwartungen der Industrieunternehmen sich weiter aufhellten. Allerdings spitzte sich Lage erst nach Abschluss der aktuellen Befragungswelle zu.