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Logistics Hall of Fame ehrt neue Mitglieder und verleiht neuen Award

Foto: Sebastian Gabsch / Logistics Hall of Fame
Vertreter der Palettenpioniere nahmen die Mitgliedsurkunde der Logistics Hall of Fame in Empfang. Wurde als TRATON Logistics Leader of the Year 2022 ausgezeichnet: Neil Humphrey (1. Reihe, rechts außen), der für die Supply Chain beim Logistikdienstleister HAVI verantwortlich ist.
Foto: Sebastian Gabsch / Logistics Hall of Fame
Foto: Logistics Hall of Fame / Chris Majors
Wird ab 2023 verliehen: die Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics. Die Medaille ist nach dem Gründer des Fritz Institute in Kalifornien benannt.
Foto: Logistics Hall of Fame / Chris Majors
Foto: Logistics Hall of Fame
Der Initiator der neuen Auszeichnung, die ab kommendem Jahr verliehen wird: Lynn C. Fritz
Foto: Logistics Hall of Fame
Foto: Gebrüder Weiss
Heidi Senger-Weiss ist die erste Frau, die 2015 in die Ruhmeshalle der Logistik für ihre Verdienste um die Logistik aufgenommen wurde.
Foto: Gebrüder Weiss

Vor kurzem sind die neuen Mitglieder in die Ruhmeshalle der Logistik eingezogen - in diesem Jahr waren es gleich vier. Außerdem wird die Logistics Hall of Fame ab 2023 einen neuen internationalen Award verleihen: die Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics.

Initiator und Stifter der Medaille ist das Fritz Institute in San Francisco (USA). Benannt ist der Award nach dem Gründer und CEO des Instituts: Lynn C. Fritz. Der 80-jährige US-Unternehmen übertrug in den 90er-Jahren die Strategien industrielle Logistik auf Hilfsorganisationen. Als „Advokat der Logistik für humanitäre Organisationen“ wurde er 2021 in die Logistics Hall of Fame aufgenommen.
„Die Auszeichnung soll humanitäre Organisationen motivieren, ihre Supply Chain permanent zu verbessern und die Schlüsselrolle eines professionellen Lieferketten-Management für den Erfolg von Hilfsprojekten hervorheben“, sagte der Unternehmer bei der Bekanntgabe des Awards.
Mit der Medaille wollen die Logistics Hall of Fame und der Stifter auch die Bedeutung herausragender Logistikleistungen innerhalb des Sektors hervorheben und innovative Ansätze zur Stärkung der Katastrophenhilfe fördern.

Prozedere
Wer den Award gewinnt, entscheidet eine internationale Jury, die mit Vertretern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik, Verbänden und Medien besetzt ist. Den Vorsitz der Jury hat Thilo Jörgl, Geschäftsführender Gesellschafter der Logistics Hall of Fame-Organisation. Welche der eingereichten Bewerbungen den Jurymitgliedern zur Wahl vorgelegt werden, entscheidet ein Expert Council aus anerkannten Spezialisten im Bereich humanitärer Logistik. Zentrale Bewertungskriterien sind unter anderem Effizienz, Innovation, Nachhaltigkeit und Vorbildcharakter für den Bereich humanitäre Logistik.
Start für die Online-Bewerbung auf www.logisticshalloffame.net ist im März 2023. Jede Hilfsorganisation kann sich mit einem eigenen Projekt bewerben. Zugelassen sind auch Gemeinschaftsprojekte mehrerer Organisationen und ihrer Partner. Das abgeschlossene Praxisprojekt aus der Logistik darf nicht älter als drei Jahre sein.
Die Logistics Hall of Fame, die unter der Schirmherrschaft von Bundesverkehrsminister Volker Wissing steht, verleiht Ende 2023 insgesamt drei Awards in Berlin: Neben der traditionellen Aufnahme des neuen Mitglieds in die Ruhmeshalle vergibt die Organisation die Lynn C. Fritz Medal sowie den TRATON Logistics Leader of the Year Award an aktuelle Taktgeber der Logistik. Er wird von der TRATON SE gestiftet.

Verleihung 2022
Vor kurzem war es wieder soweit und die neuen Mitglieder wurden im Rahmen einer feierlichen Gala in Berlin in die Logistics Hall of Fame aufgenommen. In diesem Jahr zogen die Wegbereiter für den Siegeszug der Palette, die sogenannten Palettenpioniere, in die Ruhmeshalle der Logistik ein. Weil sich die Frage nach dem Erfinder des weltbekannten Ladungsträgers aber nicht eindeutig beantworten lässt, wurden nicht nur zwei neue Mitglieder aufgenommen. Erstmals sprach die Jury auch zwei Organisationen einen Platz in der Ruhmeshalle zu.

Palettenpioniere
Posthum zieht George Raymond Sr (1890-1967), Gründer des amerikanischen Anbieters von Intralogistiklösungen The Raymond Corporation und Erfinder der 1939 patentierten doppelten Holzpalette, in die Ruhmeshalle der Logistik ein. Die Transportpalette gilt als erste professionelle Holzpalette der Welt. Ebenso posthum aufgenommen wird der Australier Oliver Richter (1920-2014), der in den 1960er-Jahren als Handelsmanager von Brambles das Potenzial eines geschlossenen Mietpools für Ladungsträger entdeckt und das heutige CHEP-System als geschlossenen Mietpool international erfolgreich aufgebaut hat. 

Die UIC (Union Internationale des Chemins de Fer) ist die Mutter der Europalette und hat diese 1961 Im Rahmen eines Arbeitskreises entwickelt. Der internationale Eisenbahnverband trieb die Vereinheitlichung der Paletten voran und verpflichtete alle Unterzeichner eines Abkommens zur Einhaltung der Normen, zur Herstellung sowie zur Reparatur der Europalette. Mitte der 1970er Jahre hat die Gütegemeinschaft Paletten, das heutige Nationalkomitee der European Pallet Association e.V. (EPAL), die Verbreitung und Qualitätssicherung der Europalette teilweise übernommen. Die 1991 daraus entstandene European Pallet Association e.V. (EPAL) hat den Poolgedanken erfolgreich weiterentwickelt und die Qualität der Europalette gesichert.
Beide Verbände erhalten stellvertretend für die Netzwerke dahinter einen Platz in der Ruhmeshalle.

Sonderpreis
Auch Neil Humphrey, der Supply-Chain-Chef des Logistikdienstleisters HAVI, wurde im Rahmen der Gala ausgezeichnet. Er bekam den Titel „TRATON Logistics Leader of the Year 2022” verliehen.

Hintergrund
Die Logistics Hall of Fame ehrt international Persönlichkeiten, die sich um die Weiterentwicklung von Logistik und Supply Chain Management außergewöhnlich verdient gemacht haben. Ziel der Logistics Hall of Fame ist es, als weltweite Plattform die Meilensteine der Logistik zu dokumentieren und ihre Macher auszuzeichnen, um so die Bedeutung der Logistik für Wirtschaft und Gesellschaft zu unterstreichen.
Die Non-Profit-Initiative wird unterstützt von Politik, Verbänden, Medien, Wirtschaft und Wissenschaft. Die Schirmherrschaft hat Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, inne.

Die Frauen in der Logistics Hall of Fame
Neben den vielen männlichen Mitgliedern der Ruhmeshalle – angefangen bei Franz und Johann Baptista von Taxis über Henry Ford, Gottlieb Daimler und Gottfried Schenker bis zu Erich Staake, Horst Mosolf, Rolf Schnellecke, Heinz und Hugo Fiege, Klaus-Michael Kühne oder Jeff Bezos – wurden auch zwei Frauen in die Logistics Hall of Fame aufgenommen: 2020 Gudrun Winner-Athens und bereits 2015 Heidi Senger-Weiss. Die Unternehmerin und Mitglied des Aufsichtsrats des Transport- und Logistikdienstleisters Gebrüder Weiss erhielt die Ehrung für ihre zahlreichen Impulse in der Unternehmensführung, Internationalisierung und Mitarbeitermotivation, die die Wettbewerbsfähigkeit der Transportlogistik über die Grenzen Österreichs hinaus positiv beeinflusst und damit zur Professionalisierung der Transportlogistikbranche maßgeblich beigetragen hat. Sie hat sich um den Fortbestand von Familienunternehmen und ihrer Werte verdient gemacht und für das eigene Unternehmen ein europäisches Netz aufgebaut. Als Botschafterin der Logistik hat sie erfolgreich die Interessen der Logistik vertreten und deren Bedeutung für die Wirtschaft herausgestellt.


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