Die Lenzing Gruppe steht für eine ökologisch verantwortungsbewusste Erzeugung von Spezialfasern aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz. Aufgrund der hohen Nachfrage chinesischer Marken und Händler an nachhaltig produzierten Fasern wird Lenzing erstmalig Fasern der beiden österreichischen Produktionsstandorte Lenzing und Heiligenkreuz per Zugtransport direkt zu den Kunden nach China überstellen. Der erste Komplettzug mit Waren ausschließlich „Made in Austria“ verlies am 20. August 2020 den Terminal Wien-Süd Richtung China. Der Zug wird mit Lenzing Fasern beladen und von Nunner Logistics bereitgestellt.
Der Zug bringt 41 Container mit Lyocell- und Modalfasern der Marke Tencel mit einem Gesamtwarenwert von 1,8 Millionen Euro direkt zu den Kunden nach China. Auf seiner 16-tägigen Reise nach Shanghai legt der Zug insgesamt 10.460 Kilometer zurück und passiert sieben Länder: Österreich, Tschechien, Polen, Weißrussland, Russland, Kasachstan und China. „Mit diesem neuen Transportweg können wir die hohe Nachfrage unserer Kunden nach nachhaltig produzierten Fasern schneller bedienen. Die dringend benötigten Fasern kommen dank Zugtransport doppelt so schnell als auf dem üblichen Seeweg bei unseren Kunden in China an“, so Stefan Doboczky, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe.
Klimaziele
Bereits bei der Anlieferung des nachwachsenden Rohstoffes Holz in ihre Werke macht Lenzing seit langem sehr gute Erfahrungen mit dem Bahntransport. Knapp 70 Prozent des am Standort Lenzing verarbeiteten Holzes wird bereits auf Schiene angeliefert. „Unser erklärtes Ziel ist die vermehrte Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene. Die Schiene ist die einzige Möglichkeit, Klimaziele und Wirtschafts- und damit Transportwachstum zu vereinen. Daher sind wir gerne bei diesem einmaligen Projekt für unseren langjährigen Kunden dabei,“ so Thomas Kargl, Vertriebsvorstand ÖBB Rail Cargo Group. „Güter mit der Bahn bis nach China transportieren ist möglich. Und dieser Zug von Wien nach China ist auch ein Baustein für den Klimaschutz. Denn gerade im Güterverkehr wollen wir die Verlagerung von der Straße auf die Bahn vorantreiben. Ich bin überzeugt, dieses Beispiel wird Schule machen“, so Leonore Gewessler, Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie. Dieser Zugtransport verbindet Österreich noch enger mit de Brelt And Road Initiative (BRI), einer Wiedereinführung der legendären Seidenstraße, die seit der Antike die Haupttransitstrecke zwischen Europa und Asien ist. Erwin Cootjans, CEO von Nunner Logistics: „Wir sind stolz darauf, Wien zusätzlich zu den direkten Zügen, die wir bereits haben, an unser chinesisches Schienennetz anzuschließen. Die neue Verbindung erleichtert der Industrie und Logistik aus Österreich und den umliegenden Ländern den Handel mit und aus China."