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Joint Venture für Aufbau eines Ladenetzes für E-Lkw

Der deutschlandweit tätige Logistiker TST und der regionale Energieversorger EWR treiben die Energiewende in Deutschland voran.
Frank Schmidt, Inhaber und Geschäftsführer von TST.
EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm.
Foto: EWR / TST
Das Joint Venture plant die Errichtung von PV-Anlagen, Batteriespeichern und E-Ladestationen an bundesweit 41 TST-Standorten.
Foto: EWR / TST

Der Wormser Logistiker TST und der rheinhessische Energieversorger EWR AG haben ein Joint Venture gegründet, durch das der Ausbau erneuerbarer Energien, insbesondere die Mobilitätswende, in Deutschland vorangetrieben werden soll. „Wir bringen mit dem Joint Venture die Power für einen beschleunigten Ausbau der Lkw-Ladeinfrastruktur in unserem Land auf die Straße,“ sagt Frank Schmidt, Gründer und Geschäftsführer von TST.

Das Geschäftsmodell der PVSM Energy GmbH, so der Name der neuen Gesellschaft, führt die Installation einer E-Ladeinfrastruktur für Lkw, die Errichtung von Batteriegroßspeichern sowie die Solarstromproduktion zusammen. Quelle für den grünen Strom sind großflächige Photovoltaik (PV)-Anlagen auf den Dächern der bundesweit angesiedelten Logistikzentren von TST.

70.000 Megawattstunden grüner Strom
Bis Ende 2025 sollen auf 41 Dächern der TST-Gruppe in ganz Deutschland PV-Anlagen klimaschonend Strom erzeugen – 16 davon entstehen bereits in diesem Jahr, so das erste Ausbauziel der Gesellschafter. Damit können jährlich rund 70.000 Megawattstunden Ökostrom produziert werden, der direkt in die Energiewende fließt. An windreichen Standorten wie Hamburg und Bremen soll außerdem Windenergie genutzt werden.

Super-Charger mit bis zu 400 kW Ladeleistung
Der grüne Strom speist eine Ladeinfrastruktur für batteriegetriebene Lkw, die TST und EWR an den Standorten des Logistikers parallel zum Ausbau der PV-Anlagen errichten. Diese umfasst unter anderem nicht nur Super-Charger mit einer Ladeleistung von bis zu 400 kW, sondern zusätzlich Batteriegroßspeicher, die bis zu drei Megawatt Leistung des erzeugten Grünstroms speichern können. Strom, der nicht in die E-Ladeinfrastruktur fließt, beheizt die eigenen Hallen des Logistikers und soll darüber hinaus an der Börse vermarktet werden.

Leuchtturmfunktion
Das Partnerkonzept mit EWR macht den mittelständischen Logistiker, der allein in Deutschland mehr als 70 Logistikzentren betreibt, zum Lieferanten nachhaltiger Energielösungen für den Schwerlastverkehr. „Wir wollen Lkw-Transporte klimaneutral machen und mit EWR zum Wegbereiter grüner Energie in der Logistik werden“, sagt Frank Schmidt, Inhaber und Geschäftsführer von TST. „Mit dem Partnerkonzept übernehmen wir in Europa eine Leuchtturmfunktion für die regionale Versorgung mit Ökostrom.“

Klimaneutraler Gütertransport
Dabei hat der mittelständische Unternehmer nicht nur seine firmeneigenen Lkw-Flotte im Blick, die sukzessive auf elektrisch betriebene Zugmaschinen von Mercedes-Benz und Scania umgestellt wird. „Wir werden auch Dritten den Zugang zu unserem Ladenetz öffnen“, kündigt Schmidt an. „Ziel des Joint Ventures mit EWR ist die klimaneutrale Warenversorgungen in Deutschland.“ Dazu will Schmidt den Ökostrom an große Partner und Drittkunden verkaufen.

Wichtige strategische Komponente
Für EWR-Vorstandssprecher Stephan Wilhelm ist das Joint Venture ein weiterer wichtiger Schritt in der Transformation vom Versorger hin zum Energiewendeunternehmen, die EWR mit Neugründungen, Kooperationen, Übernahmen und Beteiligungen vorantreibt. „Flachdächer auf Logistikhallen eignen sich besonders gut für leistungsstarke Anlagen. Davon profitieren Klima und Unternehmen gleichermaßen“, erklärt Wilhelm und ergänzt: „Die Kooperation mit TST besitzt für uns eine wichtige strategische Komponente.“ EWR und TST halten an der PVSM Energy GmbH jeweils 50 Prozent der Gesellschafteranteile.

Pilotprojekt in Worms
Auf eine besondere technische Finesse setzt TST mit versenkbaren Schnellladesäulen, die E-Lkw während des Entlade- und Beladevorgangs an den Rampen der Logistikhallen innerhalb von 30 Minuten betanken. So verlieren Lkw-Fahrer während der Betankung mit Ökostrom keine Zeit.
Die erste E-Tankstelle geht bereits im Mai dieses Jahres als Pilotprojekt in Worms in Betrieb. Das Gesamtinvestitionsvolumen für das deutschlandweite E-Mobilitätsprojekt von TST und EWR liegt bei rund 150 Millionen Euro.

Über EWR AG
Die EWR AG steht als Energiewendeunternehmen für eine verantwortungsvolle Energieversorgung in Rheinhessen, dem hessischen Ried und der Pfalz – mit weit mehr als 100 Jahren Erfahrung. Rund 600 Mitarbeitende arbeiten an der sicheren, zuverlässigen und nachhaltigen Versorgung von über 260.000 Kundinnen und Kunden mit Strom, Gas, Wasser und Breitband. Die EWR AG investiert mit ihren Tochtergesellschaften wie der EWR Netz GmbH gezielt in eine zukunftsfähige Infrastruktur, digitale Serviceangebote und in Energiewendelösungen für die Menschen in der Region.

Über TST
Mit 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 80 Logistikstandorten in Deutschland, Europa und den USA gehört das 1990 von Frank Schmidt mit nur einem Lkw gegründete Wormser Unternehmen heute zu den führenden Logistikspezialisten für industrienahe Logistikprozesse und hochwertige Konsumgüter in Deutschland. Zu den Kunden zählen bekannte Unternehmen aus der Marken‐ und Konsumgüterindustrie, der Chemiebranche, dem Kosmetik‐ und Pharmabereich, der Automobilzulieferindustrie sowie große Handelsunternehmen.


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