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Hafen Passau wird Kombi-Drehscheibe

(Screenshot: Verkehr)

Die bayerischen Donauhäfen haben sich im Vorjahr trotz Hochwasser als trimodale Verkehrsdrehscheiben behauptet. Hafen Passau soll mehr Kombi-Verkehr anziehen.

In den sechs bayerischen Donauhäfen sind im vergangenen Jahr 30 Mio. Tonnen umgeschlagen worden, um beinahe zwei Prozent mehr als im Jahr zuvor. Beim Schiffsgüterumschlag erreichte die bayernhafen Gruppe, in der alle sechs Häfen administrativ zusammengefasst sind, ein Volumen 3,6 Mio. t . Per Bahn wurden sechs Mio. t Güter umgeschlagen, was ein Minus von neun Prozent bedeutete.

Auch der Containerumschlag ging leicht zurück: Mit 396.415 TEU sank das Volumen um sechs Prozent, geht aus den von Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe vorgelegten Zahlen für 2013 hervor. "Wenn es um die Entwicklung von Logistikstandorten, die Vorbereitung von Ansiedlungsflächen und den Ausbau von Infrastruktur geht, handeln wir schnell, mit eigenen Finanzmitteln und ohne den Staatshaushalt zu belasten", spricht der Manager über das Jahr 2013. Im Vorjahr waren es elf Mio. Euro, die in die Hand genommen wurden, um Ansiedlungsflächen und die trimodale Infrastruktur auszubauen. Für 2014 wird an den sechs Standorten ein Investitionsvolumen von insgesamt 15 Mio. Euro zu realisiert. Ein bedeutendes Projekt ist 2014 die Sanierung und flächenmäßige Neuordnung am Westhafen-Südkai im Hafen Regensburg, wo der Containerterminal ausgebaut wird.

Erfolgreiche Standorte ziehen erfolgreiche Unternehmen an

Seit 2009 wurden an den sechs Hafenplätzen rund 600.000 m2 für Neuansiedlungen und Betriebserweiterungen neu vermarktet. 2013 verstärkte die bayernhafen Gruppe ihr Engagement im Hafen Passau, um den Standort weiterzuentwickeln. Errichtet wurde eine neue multifunktionale Lagerhalle. Die Halle ist auch für nässeempfindliche Schüttgüter geeignet. Derzeit wird dort Streusalz eingelagert, das überwiegend per Binnenschiff kommt.

Zudem führte in Passau eine Marktpotenzialanalyse für den Kombinierten Verkehr durchgeführt mit dem Ziel, die lokalen Potenziale für Containerverkehre zu heben und Passau nachhaltig in das Kombi-Netz der bayerischen Häfen einzubinden. Im Rahmen dieser Analyse habe man versucht, bei Verladern aus Handel und Industrie in Bayern, Österreich und Tschechien Überzeugungsarbeit zu leisten für eine stärkere Verlagerung von Gütertransporten auf die Donau, "weil die Wasserstraße in Zukunft noch viel Luft nach oben hat", erklärt Alexander Ochs, der für den intermodalen Verkehr Verantwortliche in der bayernhafen Gruppe.

Im Hochwasserjahr 2013 zahlte es sich aus, alle Aktivitäten aus dem Hafen in Passau-Racklau nach Passau-Schalding zu verlagern: So war der 2009 neu eröffnete Standort Schalding aufgrund seiner Lage oberhalb der Staustufe Kachlet vom Hochwasser nicht betroffen; dagegen kam es im "alten" innenstadtnahen Hafen in Passau-Racklau zu massiven Überflutungen.

Im Donauhafen Bamberg errichtet das Familienunternehmen Herbst Transporte und Logistik bis Frühjahr 2014 ein neues Stahllogistik-Zentrum mit 10.000 m2 Nutzfläche und Hochregallager. Die neue Logistikhalle mit sieben Kranbahnen wird die Firma Köstner Stahllogistik nutzen.

Ihren größten Getreideerfassungs- und Umschlagsstandort eröffnete die BayWa Agrar 2013 im bayernhafen Regensburg. Der Konzern bekannte sich zu dem Zukunftsstandort und investierte rund 14 Millionen Euro in die Erweiterung des in den 1960er Jahren im Hafen angesiedelten Betriebs zum leistungsfähigsten Drehkreuz für Getreide aus Bayern in die ganze Welt.

Im Hafen Nürnberg entstand 2013 ein neues Logistikzentrum für Kühne + Nagel Nürnberg, Anfang dieses Jahres erfolgte die Inbetriebnahme. Auch Schenker Deutschland hat die Logistik-Kompetenzen der Nürnberger Geschäftsstellen Landverkehr national, Landverkehr international sowie Luft-/Seefracht in einem hochmodernen Logistikzentrum im Hafen Nürnberg gebündelt.

Mehr Kombi-Verkehr-Neuigkeiten in der Wochenzeitung Verkehr: Ausgabe 19 vom 9. Mai 2014.


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