Der Hafen Antwerpen fördert die Entwicklung des Schienenverkehrs in die Rhein-Main- und Rhein-Ruhr-Region. So wird es als Ergebnis einer internationalen Ausschreibung künftig zwei Rundläufe des Zugshuttles der H&S Container Line zwischen Andernach, Rheinland-Pfalz, und dem Hafen Antwerpen geben. Diese Verbindung wurde erstmals im Dezember 2016 aufgenommen. Die Verdoppelung der Frequenz bereits nach kurzer Zeit ist der hohen Nachfrage nach Bahnanbindungen zwischen Antwerpen und der Rhein-Ruhr- und Rhein-Main-Region geschuldet.
Im Dezember 2016 hat H&S Container Line die neue, direkte Bahnverbindung nach Andernach eröffnet. Der Zug verbindet im Rundlauf den rheinland-pfälzischen Standort mit zwei Containerterminals am Deurganckdock in Antwerpen. Um die Frequenz auf zwei Rundläufe pro Woche zu erhöhen, beteiligte sich H&S an der Ausschreibung des Hafens. „Die Förderung der Antwerp Port Authority ermöglicht es uns, ein nachhaltiges Bahnangebot sowohl für Kunden in Antwerpen als auch für Unternehmen aus der Rhein-Region anzubieten. Dies wird die bereits gut ausgebauten Binnenschiffslinien ergänzen”, sagt Heiko Brückner, CEO von H&S Container Line.
Die Traktion wird von DB Cargo übernommen, die auf eine Entwicklung Antwerpens als Bahnhafen setzt. DB Cargo will den Anteil von Bahntransporten weiter ausbauen. Dies ist nur mit neuen Bahnangeboten möglich. „Daher wollen wir die Zusammenarbeit mit dem Hafen Antwerpen weiter intensivieren“, sagt ein Sprecher von DB Cargo. Antwerpen ist aufgrund der geografischen Nähe ein wichtiges Drehkreuz für Warenströme aus und in die Industrieregionen Rhein-Ruhr und Rhein-Main.
Bei der Ausschreibung der Antwerp Port Authority hatten neben H&S Container Line weitere Bahnbetreiber ihre Projekte eingereicht. Aufgrund der strengen Vorgaben konnten nicht alle Förderanträge berücksichtigt werden. Dennoch sind auch einige dieser Schienenverbindungen bereits umgesetzt worden. So hat B Logistics Anfang dieses Jahres einen neuen Bahnservice nach Ludwigshafen gestartet und DB Cargo einen Liniendienst nach Wanne-Eickel und Mannheim in Betrieb genommen.
2015 wurden 64 Millionen Tonnen Güter zwischen Antwerpen und Deutschland transportiert. Ein Großteil der Fracht aus der Rhein-Region wurde dabei per Binnenschiff transportiert. Dennoch laufen viele Verkehre noch immer auf der Straße. Daher hat die Antwerp Port Authority 2016 die Ausschreibung gestartet, um intermodale Logistikunternehmen und Bahnbetreiber zur Schaffung neuer Bahnshuttle oder zum Ausbau bestehender Bahnverbindungen anzuregen. “Ein wesentlicher Teil der Fracht zwischen Antwerpen und dem deutschen Hinterland muss künftig den Schienenweg nehmen. Als Hafenbehörde unterstützen wir Projekte, die zu dieser notwendigen Verkehrsverlagerung beitragen“, erklärt ein Vertreter der Antwerp Port Authority.