Grimaldi Lines steuert den viertgrößten Hafen Europas bereits seit den 1990er-Jahren an, doch mit einer Anfang 2023 erworbenen 80-prozentigen Beteiligung am neuen Amsterdam Multipurpose Terminal (AMT) ist die Reederei auf dem besten Weg zu mehr. Für die Übernahme wurde zuvor die AMT als neue Tochtergesellschaft der Grimaldi Group gegründet.
Das italienische Familienunternehmen mit Sitz in Neapel, das 1947 gegründet wurde und noch immer zu 100 Prozent im Besitz der Familie Grimaldi ist, will Amsterdam zu einer regionalen Drehscheibe machen und zu einem Umschlaghafen u.a. für Großbritannien, Skandinavien und die baltischen Staaten ausbauen. Und zwar gemeinsam mit der TMA Holding, einem niederländischen Logistikunternehmen, die zu 20 Prozent an AMT ist.
Investitionen in Amsterdamer Hafen
Beide Unternehmen haben vor kurzem das Terminal der Exploitatie Maatschappij Amerikahaven (EMT) übernommen und verfügen damit über mehr als 20 Hektar Lagerfläche und zwei 300 und 500 Meter lange Kais für Hochsee-, Kurzstreckensee- und Binnenschiffe. Im Anschluss an das AMT-Geschäft gehen 50 Prozent der Aktien der TMA Group in den USA an die Grimaldi Group, so dass beide zu gleichen Teilen an diesem Unternehmen beteiligt sind.
Ivan Tessitore, Managing Director Grimaldi Netherlands, bezeichnet die Intensivierung der Zusammenarbeit seines Unternehmens mit der TMA Group als logischen Schritt in der bereits bestehenden Kooperation. „Der Amsterdamer Hafen hat eine hervorragende geografische Lage in Bezug auf die umliegenden Länder und Grimaldi wird dies durch die Investition in das Terminal noch besser nutzen.“
Investitionen in die Flotte
Die Great Lagos ist eines von sechs Frachtschiffen der neuen G5-Serie des Unternehmens. Das 250 Meter lange Mehrzweck-RoRo-Schiff wird im Central Express Service eingesetzt, der Nordeuropa mit Westafrika verbindet. Insgesamt beläuft sich die Investition der Grimaldi-Gruppe in die sechs neuen RoRo/Multipurpose-Schiffe auf fast 475 Millionen Euro. Im Vergleich zur G4-Serie von Grimaldi können diese neuen Schiffe genauso viel rollendes Material, aber doppelt so viele Container an Bord befördern. Letztendlich werden alle sechs Schiffe zwischen Afrika und Europa verkehren. Das bedeutet auch, dass der RoRo-Dienst zwischen Amsterdam und Libyen und umgekehrt, der bis vor kurzem nur über Antwerpen lief, weiter wachsen wird.