Der herausfordernden Situation in der globalen Lieferkette wurde mit zusätzlichen Supply Chain Aktivitäten, unter anderem der Erhöhung von Materialsicherheitsbeständen, entgegengewirkt. Die im globalen Vergleich hohe Inflation in der Europäischen Union, speziell in Mitteleuropa und Österreich, und die damit verbundenen hohen Personalkostensteigerungen beeinflussen das Ergebnis ebenfalls.
Starke Erholung der Luftfahrtindustrie
Airbus und Boeing konnten im abgelaufenen Jahr 3.670 Flugzeugbestellungen verbuchen, das entspricht einer Steigerung von 125 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den Auslieferungen ist ein Anstieg von 10,7 Prozent zu verzeichnen, in Summe wurden von Airbus und Boeing 1.263 Flugzeuge gebaut. Die FACC profitiert von dieser Entwicklung aufgrund langfristiger Kundenverträge auf allen großen Plattformen. Insbesondere nach Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen besteht am Markt ein hoher Bedarf. Auch die weiterhin hohe Nachfrage nach Business Jets, mit Ratensteigerungen von bis zu 40 Prozent, hat im vergangenen Jahr für einen wichtigen Wachstumsimpuls gesorgt. Mit einem Marktanteil von über 50 Prozent bei Kabinenlösungen für mittelgroße Business Jets ist die FACC in diesem Segment Marktführer. Das Langzeit-Orderbuch der FACC steht damit bei einem Volumen von rund 5,8 Milliarden US-Dollar. Die bereits im Jahr 2023 hohe Werksauslastung wird somit auch für das Jahr 2024 weitergeführt.
AAM-Produktgeschäft
Im Bereich der Marktentwicklung von Advanced Air Mobility (AAM)-Lösungen wurden wichtige Fortschritte zur Umsetzung der FACC-Strategie 20230 erzielt. Mit fünf Kunden im Personen- und Logistikdrohnenbereich wurden Entwicklungsaufträge im Gesamtwert von rund 90 Millionen US-Dollar akquiriert. Nach erfolgter Realisierung dieser Aufträge bis zum Jahr 2027 sowie einer erfolgreichen Zulassung und Inbetriebnahme dieser Produkte führt dies in weiterer Folge zu einer Umsatzsteigerung im zukünftigen AAM-Produktgeschäft. Im Bereich der Flugzeug- und Triebwerkswartung wurde ein Mehrjahresvertrag zur Überholung von Pratt & Whitney-Triebwerken abgeschlossen.
Leichtbaukomponenten
Der Bedarf an FACC-Flugzeugleichtbaukomponenten wird in den kommenden Jahren weiterhin zunehmen. Um den steigenden Bedarfen gerecht zu werden, wurde bereits im Jahr 2023 begonnen, das FACC-Werk in Kroatien erheblich auszubauen. Die Bauarbeiten zur Verdreifachung der Werksfläche werden Mitte des Jahres 2024 abgeschlossen sein. Am neuen Standort wird nach Fertigstellung eine Kapazität von ca. 1 Millionen Fertigungsstunden zur Verfügung stehen, welche zur Realisierung der FACC-Wachstums- und Profitabilitätsziele beitragen wird.
Klimaschutz-Bemühungen
Aufgrund von Effizienzsteigerungen konnte der Energiebedarf je erzielter Million Umsatz um 18,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr reduziert werden. In den kommenden Jahren ist geplant, den elektrischen Energiebedarf zu einem Gutteil mit solarer Energie zu decken und durch den Einsatz neuer Materialien und Prozesse weiter zu reduzieren. Mit dieser Strategie ist die FACC auf Kurs, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 40 Prozent zu verringern (gegenüber 2008) und ab 2040 CO2-neutral produzieren zu können.
Ausblick
Die vorhandenen kurz- und mittelfristigen Prognosen in der Luftfahrtindustrie ergeben im Umfeld des heutigen Marktes ein stabiles Wachstum. Der Bedarf an Kurz- und Mittelstreckenflugzeugen wird in den kommenden zwei Jahren um ca. 25 Prozent ansteigen, ein überproportionales Wachstum von 50 Prozent (A350 Flugzeugfamilie) bzw. 100 Prozent (B787 Flugzeugfamilie) wird für das Segment der Langstreckenflugzeuge prognostiziert. Das Management der FACC erwartet für das Geschäftsjahr 2024 ein Umsatzwachstum im Bereich von 10 bis 15 Prozent, in Zusammenhang mit einer weiteren Steigerung der Profitabilität. Im Geschäftsjahr 2024 beabsichtigt FACC, den Mitarbeiterstand auf rund 4.000 Vollzeitbeschäftigte zu erhöhen.