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Drohende Streichung des Euro-VI-Bonus ist klimafeindlich und torpediert Planungssicherheit

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"Umweltfreundlichere Diesel-Lkw dürfen nicht bestraft, eFuels müssen gefördert werden. Lkw mit Wasserstoffantrieben haben großes Potenzial, sie müssen bei der Markteinführung gefördert werden, und es gilt auch, die notwendige Tankinfrastruktur zu schaffen", erklärt Alexander Friesz, Präsident Zentralverband Spedition & Logistik.
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Als eindeutig klimafeindlich bezeichnet der Zentralverband Spedition & Logistik die vom Verkehrsministerium geplante Streichung des Bonus für Euro-VI-Fahrzeuge in der geplanten Lkw-Mautverordnung für das Jahr 2023. Die trotz gegenteiliger Zusage neuerlich erst für das Jahresende erwarteten Ergebnisse der Lkw-Mauttarife belasten die Branche unnötig mit Mehraufwand und Planungsunsicherheit.

Die sich in Begutachtung befindende Lkw-Mauttarifverordnung für das Jahr 2023 widerspricht aus Sicht der Transport- und Logistikbranche klar dem Ziel, umweltfreundliche Lkw mit geringerer Maut zu belasten. Der Euro-VI-Lkw stellt heute die modernste und umweltfreundlichste Technologie bei Verbrennungsmotoren dar. Die Streichung des Mautbonus für Euro-VI-Lkw bedeutet, dass ausgerechnet für die modernsten Dieselfahrzeuge die Mauttarife um 4,1 Prozent – und damit deutlich über den 2,8 Prozent für andere Fahrzeugkategorien – steigen würden.

Deutlicher Appel
Zentralverband-Präsident Alexander Friesz fordert von der Politik wenigstens ein Mindestmaß an Realitätssinn: „Umweltfreundlichere Diesel-Lkw dürfen nicht bestraft, eFuels müssen gefördert werden. Lkw mit Wasserstoffantrieben haben großes Potenzial, sie müssen bei der Markteinführung gefördert werden, und es gilt auch, die notwendige Tankinfrastruktur zu schaffen.“

Friesz erinnert in dem Zusammenhang auch an die Notwendigkeit einer Zweckbindung von Mauteinnahmen, um Klimaziele zu erreichen: „Sowohl die Stilllegung älterer Lkw als auch die Anschaffung von Lkw mit alternativen Antriebstechnologien müssen gefördert werden, damit der Umstieg leistbar und damit vorangetrieben wird.“

Verspätete Bekanntgabe der Lkw-Maut bringt Probleme
Wie schon in den vergangenen Jahren muss die Logistikbranche auch 2022 wieder bis zum Jahresende auf die Veröffentlichung der für 2023 vorgesehenen Mauttariferhöhungen warten. Mautkosten sind im Logistiksektor aber Teil der Preisbildung, sie sind Thema bei Verhandlungen und Planungen aller Marktteilnehmer, müssen in IT-Systeme eingespeist werden und schlagen schlussendlich auf die Endverbraucherpreise durch.

Zentralverband-Präsident Alexander Friesz: „Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation, die von mehr Unsicherheit als Planbarkeit geprägt ist, erlegt dieses Vorgehen den Unternehmen zusätzliche und unnötige Bürden auf.“ Das Verkehrsministerium hatte der Branche bereits mehrmals angekündigt, die Mauttarifverordnung rechtzeitig, Anfang Herbst, vorzulegen. „Organisatorisch sollte das eigentlich kein Problem sein und würde Logistikern, Spediteuren, Transporteuren und Handel wesentlich mehr Planungssicherheit geben“, so Friesz.

Preissteigerungen für die Unternehmen in vielen Bereichen
Der enormen Preisanstiege bei Kraftstoffen und der Mangel bei AdBlue belastet die Branche jetzt schon enorm. Zusätzlich soll ab 1. Jänner 2023 die nächste Stufe der CO2-Bepreisung gelten, was zu einer weiteren massiven Steigerung der Transportkosten führen wird. Im Umweg über die Endkundenpreise wird das Gesamtszenario die Inflation weiter antreiben und damit die Versorgungssicherheit gefährden.

 


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