2022 war ein erfolgreiches Jahr für DSV – mit guten Ergebnissen sowie Fortschritten bei langfristigen strategischen Zielen. Der Bruttogewinn für das Jahr belief sich auf 52,1 Mrd. DKK (ca. 7 Mrd. Euro) (+33,3 %) und der Betriebsgewinn vor Sonderposten betrug 25,2 Mrd. DKK (ca. 3,4 Mrd. Euro) (+48 %). Der bereinigte freie Cashflow für das Jahr 2022 belief sich auf 22,8 Mrd. DKK (ca. 2,9 Mrd. Euro) (+163,4 %), und die Kapitalrendite verbesserte sich um 550 Basispunkte auf 25,1 %.
Schwarze Wolken am rosa Himmel
„Die erheblichen Unterbrechungen der Lieferkette haben den Wert unserer Dienstleistungen erhöht und sich positiv auf unsere Finanzergebnisse für 2022 ausgewirkt. Da sich die Frachtmärkte allmählich normalisieren und die allgemeine Konjunkturabschwächung anhält, erwarten wir für 2023 allerdings einen deutlichen Rückgang der Erträge“, so Jens Bjørn Andersen, CEO DSV A/S. DSV geht für 2023 von einem globalen Wirtschaftswachstum in Höhe von 2-3 % im Jahr 2023 aus – mit den niedrigsten Wachstumsraten in den fortgeschrittenen Volkswirtschaften. Das EBIT vor Sondereinflüssen wird voraussichtlich zwischen 16 und 18 Mrd. DKK (ca. 2,1 und 2,4 Mrd. Euro) liegen. DSV erwartet, dass sich die negative Entwicklung des Frachtaufkommens im ersten Halbjahr 2023 fortsetzt, jedoch mit einer Erholung in der zweiten Jahreshälfte.
Wirtschaftlicher Einbruch
Auch wenn die Pandemie eigentlich vorbei sei, werfe sie noch immer ihre Schatten auf die Branche, denn vor allem die Marktvolatilität würde anhalten. Zu Beginn des Jahres 2022 waren die Kapazitäten knapp, die Frachtraten erreichten nie dagewesene Höchststände und stürzten dann wieder ab. In der zweiten Jahreshälfte 2022 erlebten die meisten Märkte eine Phase des wirtschaftlichen Abschwungs und rückläufiger Transportvolumina, erläutert der CEO die momentane Situation. „Für den aktuellen Einbruch sind mehrere Faktoren verantwortlich: die Normalisierung des Verbraucherverhaltens nach der Pandemie, die anhaltende Energieknappheit und eine seit Jahrzehnten nicht mehr erlebte Inflation, um nur einige zu nennen. Nicht alle Regionen und Branchen waren gleichermaßen betroffen - der Nahe Osten und die Gesundheits- und Energiebranche sind Beispiele für widerstandsfähigere Bereiche.“
Ukrainekrieg und die Folgen
Das volatile makroökonomische Umfeld im Jahr 2022 wurde durch den Einmarsch Russlands in der Ukraine noch verstärkt. Als Reaktion darauf hat DSV seine Geschäftsaktivitäten in Russland und Weißrussland eingestellt bzw. veräußert und stattdessen humanitäre Hilfe für die Ukraine geleistet, u.a. in Form von Transport- und Logistikdienstleistungen sowie Lebensmittelspenden.
Erfolgreiche Übernahme abgeschlossen
Im April 2021 kündigte das Unternehmen die Übernahme des Speditions- und Kontraktlogistikers Agilitys Global Integrated Logistics Business (GIL) an. Bereits 2022 konnte DSV die Integration abschließen. „Wir haben GIL innerhalb eines Jahres integriert - unsere bisher schnellste Integration. Die Zusammenführung zweier großer und komplexer Organisationen, die sich über mehrere Länder und Geschäftsbereiche erstrecken, ist ein beachtliches Unterfangen, und wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden“, berichtet Andersen stolz und ergänzt: „Unsere Organisation und unsere Marktposition sind bereits stark, aber Fusionen und Übernahmen bleiben ein wichtiger Teil unserer Strategie, und wir werden den Markt weiterhin auf der Suche nach Wertschöpfungsmöglichkeiten beobachten.“
Großes Thema: Nachhaltigkeit
Neben der Weiterentwicklung digitaler Produktionsplattformen und dem Bemühen, die Lieferketten noch transparenter zu gestalten, um so noch besser auf die wachsenden Kundenforderungen eingehen zu können, hat DSV im Jahr 2022 seine Ambitionen in Sachen Klimaschutz erhöht und zusätzliche Schritte unternommen, um ein nachhaltigeres Unternehmen zu schaffen. Nach der Übernahme von GIL wurden aufgrund der veränderten Unternehmensgröße die CO2-Emissionen neu berechnet, außerdem führte der Logistiker eine interne CO2-Gebühr ein, um neue Nachhaltigkeitsinitiativen und Innovationen finanziell zu unterstützen.
Netto-Null-Emissionen
„Am wichtigsten ist jedoch, dass wir uns verpflichtet haben, bis 2050 in unserem gesamten Unternehmen keine Emissionen mehr zu verursachen. Um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, haben wir 2022 auch unsere Organisation geändert und ein neues operatives Nachhaltigkeitsteam unter der Leitung unseres COO eingerichtet. Dadurch wird die Nachhaltigkeit konkreter in unseren Betrieb eingebettet und wir können Innovationen vorantreiben und Umwelt- und Klimainitiativen umsetzen. Wir können dieses Ziel aber nicht allein erreichen, sondern müssen eng mit unseren Kunden, Lieferanten und anderen Interessengruppen in der gesamten Branche zusammenarbeiten. Und letztlich sind wir auf die kontinuierliche technologische Entwicklung in unserer Branche angewiesen“, so CEO Jens Bjørn Andersen abschließend.