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„Die Grundlage für Innovation ist bei uns immer noch der Mensch“

„Die Post entwickelt sich zu einem Tech-Unternehmen, sowohl was Software, Infrastruktur, Daten und die Verschmelzung von IT und OT angeht“, erklärt Horst Ulrich Mooshandl, Chief Information Officer der Post.
Fotos: Österreichische Post
Neun Millionen Euro hat die Post in die neuen Geräte sowie MDM investiert.
Fotos: Österreichische Post

Die Österreichische Post modernisiert ihre Zustelltechnik mit neuen Handhelds. Sie ermöglichen bessere Arbeitsabläufe und bieten neue Funktionen an, zum Beispiel eine optimierte Routenplanung, erklärt Horst Ulrich Mooshandl, Chief Information Officer der Post, im Interview mit Verkehr.

von: Muhamed Beganovic

Die Post hat unlängst 11.000 Handhelds für ihre Zusteller ausgerollt. Können Sie erläutern, warum diese Inves­tition notwendig war und welche Vorteile sie bringt?
Die neuen Handhelds sind ein wesentlicher Baustein für die ­digitale Transformation der Post. Wir schaffen damit eine neue digitale Infrastruktur, mit der unsere Zusteller das Produkt- und Serviceportfolio abwickeln können, vom Paket mit der Online-Bestellung bis hin zur Wahlkarte oder der Vorzimmer-Zustellung.
Das Handheld ist neben dem Zustellfahrzeug das wichtigste Betriebsmittel für die Zusteller. Dabei spielt neben der selbst entwickelten Software auch die Hardware eine große Rolle. Daher ist es besonders wichtig, zeitgemäße und moderne Geräte zur Verfügung zu stellen, die auch für zukünftige neue Funktionalitäten wie Kartenzahlungen und verbesserte Routenführung bereit sind. Auch das bisherige Mobile Device Management (MDM) entsprach nicht mehr unseren Anforderungen. Beispielsweise können wir mit dem neuen MDM in Echtzeit in den technischen Detailzustand unserer Geräte monitoren. Das ist etwa relevant, um sehr frühzeitig eine Anomalie im Strom- bzw. Akkuverbrauch nach dem Deployment einer neuen Firmware oder Softwareversion proaktiv zu erkennen.
 
Die neuen Handhelds sind nur ein Teil der digitalen Transformation der Post. Welche weiteren Schritte setzt die Post in Richtung Digitalisierung und Automatisierung?
Wir statten unsere Mitarbeiter mit einem Bündel an Innovationen aus. Dazu gehören moderne E-Fahrzeuge, AutoUnloader für die Lkw-Entladung, AutoStore für Lagerung und Kommissionierung sowie Handhelds. Wir arbeiten konsequent daran, unseren Mitarbeitern maßgeschneiderte, sichere digitale Arbeitsplätze zur Verfügung zu stellen, und folgen dabei immer dem Gedanken „Mobile First“.
Die Österreichische Post entwickelt sich immer mehr auch zu einem Technologieunternehmen, sowohl was Software, Infrastruktur, Daten, aber auch die zunehmende Verschmelzung von IT und OT (steht für Operative Technologie und meint im Grunde die Hardware, Anm. d. Red.) betrifft. Daher investieren wir konsequent in den Auf- und Ausbau unserer Fähigkeiten. Innovation funktioniert nur, wenn das Unternehmen funktionsübergreifend an einem Strang zieht. Neben unseren Handhelds erneuern wir unser Corporate Network grundlegend und arbeiten an zukunftsfitten Schalterlösungen in den Postfilialen und bei Post Partnern. Im Backoffice-Bereich steht S/4 HANA vor der Tür – die technische Totalerneuerung unserer SAP-Landschaft. Außerdem gibt es eine Vielzahl an Innovationen im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI).
Die Grundlage für Innovation ist bei uns immer noch der Mensch. Allein in Österreich nutzt die Post rund 800 IT-Anwendungen und zählt damit zu den am stärksten digitalisierten Unternehmen des Landes. Digitalisierung und Innovationskraft wird für das Unternehmen strategisch immer wichtiger, daher bauen wir auch die Anzahl unserer IT-Mitarbeiter stetig weiter aus. Wir beschäftigen konzernweit über 1.000 Mitarbeiter im IT-Bereich und zählen damit zu den führenden Unternehmen im ATX in Bezug auf Digitalkompetenz.
Mittelfristig werden wir nicht mehr über IT, sondern über Technologie sprechen – ein wesentlich breiteres Feld mit einer Verschmelzung aus IT, OT und Robotik. Diese Transformation gut zu begleiten und dabei eine noch stärkere Interaktion zwischen Mensch und Maschine zu fördern, ist hier ein wichtiger Schwerpunkt. Dem Gedanken folgend, muss eine nahtlose ­Integration verschiedener Systeme möglich sein und das Einbeziehen neuer Technologien wie KI und IoT holistisch betrachtet werden. Das, was wir technologisch machen, definiert, was an Zukunftsvisionen für unser Geschäft möglich ist.
 
Welche Erweiterungen und Anwendungen sind in der nahen Zukunft geplant, um Effizienz zu steigern und den Service für Zusteller und Kunden weiter zu verbessern?
Die neuen Handhelds schaffen zugleich die Basis für zukünftige Ausbaustufen wie Kartenzahlung direkt beim Zusteller, eine verbesserte Grätzl- und Tourenplanung, Routenführung oder die Steuerung von Post-Empfangsboxen.

Wie stellt die Österreichische Post sicher, dass die neuen Geräte den immer höher werdenden Anforderungen an Datenschutz und IT-Sicherheit gerecht werden?
Datenschutz und IT-Sicherheit haben bei uns einen hohen Stellenwert. Wir setzen technische wie organisatorische Sicherheitsmaßnahmen, welche die Konzernstrategie langfristig und nachhaltig unterstützen. Diese beruhen auf einem risikobasierten Ansatz und stellen dadurch den Schutz der Daten und Informationen sicher.


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