Schrott ist wertvoll – als nachhaltiger Rohstoff für die Stahlproduktion. Gemeinsam setzen der Stahl- und Technologiekonzern voestalpine und die größte europäische Güterbahn DB Cargo dabei verstärkt auf eine Kreislaufwirtschaft. Das Ziel: ressourcen- und energieschonend hochwertigen Stahl produzieren. Mit Shuttleverkehren auf der Schiene zwischen großen Automobilwerken, dem Einsatz neuer Leichtbau-Güterwagen und dem großflächigen Wiedereinsatz von Industrieschrott gelingen jetzt zusätzliche wichtige Schritte auf dem Weg zur klimaschonenden Stahlherstellung. Die bestehende Logistik-Partnerschaft zwischen DB Cargo, voestalpine und Logistik Service GmbH (LogServ) wurde nun für weitere zwei Jahre besiegelt.
Transformationsprozess
Pierre Timmermanns, Vorstand Vertrieb der DB Cargo AG, erklärt: „DB Cargo bietet kundenorientierte Lösungen für den Kreislauf zwischen Stahlwerk und Automobilindustrie an. Für voestalpine bringen wir Stahl und Schrott schnell und CO₂-frei auf unserem europäischen Schienennetz in verschiedene Industriezentren in West- und Nordeuropa und unterstützen somit die Transformation hin zur grünen Stahlherstellung.“
Auch Wolfgang Mitterdorfer, Vorstandsmitglied der voestalpine Stahl GmbH, betont: „Die Stahlindustrie steht vor einem großen Transformationsprozess hin zu einer klimafreundlichen Produktion. Unser Ziel ist, den Anteil an wiedereingesetztem Schrott deutlich zu erhöhen. Der Zyklus Stahl zu Schrott zu Stahl (Recycling) wird dadurch deutlich intensiviert.“
Tägliche Shuttleverkehre
Um mehr als eine Million Tonnen Stahl/Stahlschrott pro Jahr klimafreundlich zu transportieren, bietet DB Cargo schon heute innovative Transportkonzepte vom österreichischen voestalpine-Standort Linz an. Dabei wird die Schnelligkeit von Ganzzügen mit der Flexibilität des Einzelwagennetzwerks kombiniert. Die Güterzüge verkehren mehrmals am Tag und sind auf den Produktionsrhythmus der Kunden abgestimmt – geliefert und abgeholt wird „just-in-time“.
Leichtbau-Wagen TransANT
Neben weiteren Shuttleverkehren kommen auch zukünftig Prototypen des innovativen Güterwagenmodells TransANT zum Einsatz, die etwa 15 Prozent mehr Menge transportieren können: ein innovativer Leichtbau-Wagen für Schrott. Mit dem Transport auf der Schiene in Kombination mit 100 Prozent Ökostrom auf elektrifizierten Strecken in Deutschland und Österreich (DBeco plus) erspart voestalpine der Umwelt schon jetzt jedes Jahr mehr als 42.500 t CO₂. Das gemeinsame Ziel ist, in den kommenden Jahren die CO₂-Emissionen der Transporte weiter zu reduzieren.
Gemeinsam entwickeltes Transportkonzept
Schon heute transportiert der „Schwaben-Shuttle“ Stahl von Linz aus in den Südwesten Deutschlands und von dort weiter zu den deutschen und französischen Endkunden von voestalpine. Ein weiteres Beispiel ist der „Bayern-Shuttle“, für den DB Cargo gemeinsam mit LogServ und CargoServ, den Logistik-Tochterunternehmen der Steel Division der voestalpine AG, mit dem Deutschen Logistikpreis 2021 ausgezeichnet wurde.
Dieses gemeinsam entwickelte Transportkonzept erfüllt gleich mehrere Kundenanforderungen: zum einen die Versorgung der voestalpine mit hochwertigem Schrott zur Stahlproduktion, zum anderen die Lieferung von High-Tech-Stahl für die Automobilindustrie in einem geschlossenen Kreislauf. Damit transportiert DB Cargo eine halbe Million Tonnen Stahl und Schrott pro Jahr zwischen den Werken von voestalpine und der süddeutschen Automobilindustrie. Das Besondere: Mit einem Rundlauf kann voestalpine in Linz täglich zu drei verschiedenen Standorten Stahl versenden und Schrott von drei Versandorten beziehen.