Insgesamt 13 Korridore verbinden Asien mit Europa, sechs davon berühren Frachtkorridore der EU. Dabei werden immer mehr Güter über die transsibirische Route zwischen den EU-Ländern und dem asiatische Raum transportiert, und die Entwicklungsmöglichkeiten für die nächsten Jahre sind groß. Die internationale Organisation CCTT (Council on Trans- Siberian Transportation) hat sich zum Ziel gesetzt, die Attraktivität des Transsibirischen Transportweges zu steigern, um eine optimale Vernetzung des asiatischen Marktes mit Europa zu gewährleisten. Mögliche Potenziale und aktuelle Projekte wurden dabei von 10. bis 11. November im Zuge der 24. Tagung von CCTT in Wien, bei der die ÖBB als Co-Gastgeber auftraten, gemeinsam mit mehr als 250 High-Level-Teilnehmern diskutiert.
Eurasische Landbrücke mit hohem Potenzial
Über 95 Prozent des derzeitigen Frachtvolumens zwischen Asien und Europa wird auf den internationalen Seewegen per Containerschiffen transportiert. Durch sich stetig ändernde ökonomische Strukturen und zunehmende Warenströme verändert sich auch der internationale Güterverkehr fundamental. Die weitere, und vor allem auch digitale Vernetzung der Verkehrsträger bestimmt die Zukunft der weltweiten Logistikketten. Die Verkürzung der Transitzeiten und die Erweiterung der Destinationen erhöhen dabei kontinuierlich die Attraktivität der Schiene auf dem eurasischen Korridor. Der transsibirische Transportweg wird zu einer echten Alternative für die Wirtschaft, vor allem in Österreich und den angrenzenden Ländern. So wird das internationale Projekt zum Transport Corridor Europe Caucasus Asia (TRACECA) bereits seit dem Jahr 1993 von der Europäischen Union aktiv gefördert. Ziel ist es, den Korridor zwischen Europa, über das Schwarze Meer, den Kaukasus und das Kaspische Meer bis nach Zentralasien auszubauen.
Knotenpunkt für Transeuropäische Netze
Auch die ÖBB, gemeinsam mit der Güterverkehrstochter Rail Cargo Group, messen dem transsibirischen Korridor entscheidende Bedeutung zu. Österreich und vor allem der Großraum Wien mit der geographisch günstigen Lage, birgt erhebliches Potenzial, sich zum wesentlichen Logistik-Hub für Verkehre von und nach Russland und der Asienroute zu entwickeln. Ab 2016, mit der Inbetriebnahme des Güterzentrums in Inzersdorf, erfolgt der nächste bedeutende Umsetzungsschritt. Das Güterzentrum Wien Süd fungiert zukünftig als wesentliche Drehscheibe für Gütertransporte, stärkt mit moderner intermodaler Güterverkehrsabwicklung die Route nach Südosteuropa.