Die Welt erlebt derzeit einen gewaltigen Transformationsprozess, der nicht ohne Auswirkungen auf die Logistik-Branche bleibt. Wie man sich als Logistikunternehmen am besten darauf einstellt, zeigt das Beispiel BTG Spedition & Logistik mit Sitz in Wiener Neudorf.
„Als BTG müssen wir uns auf diese Herausforderungen und Veränderungen einstellen und die notwendigen Anpassungen planen und umsetzen, nämlich mit Streben nach Effizienzsteigerung, Einführung neuer Technologien, Kundenzufriedenheit durch Transparenz in der Lieferkette sowie die Entwicklung von Plänen zur Reduzierung der Umweltauswirkungen“, erklärt Thomas Hafner, Geschäftsführer von BTG, gegenüber Verkehr. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu halten und zu steigern, müsse man die Kosten genau im Blick haben sowie die Kundenzufriedenheit sehr hoch halten.
„Aktuell sehen wir in der Logitik eine sehr große Nachfrage im Lkw-Bereich, und zwar bei Teil- und Komplettladungen sowie im Stückgutverkehr.“ Die internationale BTG-Sparte, die den Fokus auf Luft- und Seefracht legt, spürt die Normalisierung bei den Mengen und eine Annäherung an das Niveau vor der Corona-Pandemie.
Mehr Einsatz der Politik notwendig
Energiepreise, Kostensteigerungen, Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten prägen die Gegenwart. Hafner: „Teilweise konnten wir die Kostensteigerungen an unsere Kunden weitergeben; allerdings versuchen wir diese Mehrbelastungen durch Effizienzsteigerung und Optimierung der Arbeitsabläufe zu kompensieren.“ Politisch wird hierzulande die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene propagiert. Hafner: „Auf politischer Ebene sehe ich mit dem Masterplan Güterverkehr 2030 gewisse Bemühungen in Österreich, aber auch auf EU-Ebene, Güterverkehre von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Ich denke, dass hier aber noch viel mehr politischer Einsatz notwendig sein wird, um die Emissionen wirklich nachhaltig zu reduzieren.“ Eine engere politische Zusammenarbeit auf europäischer Ebene in Bezug auf Förderungen, Digitalisierung und Automatisierung der Bahn sowie der Schaffung eines einheitlichen europäischen Eisenbahnraums hält der BTG-Geschäftsführer für erstrebenswert.
Effizienz und Nachhaltigkeit
Die Logistik-Branche sucht derzeit händeringend Fachkräfte und Lkw-Fahrer. Um die passenden Mitarbeiter zu finden, setzt BTG verstärkt auf soziale Medien, wie Hafner erklärt. „Durch eine genaue Identifizierung der Zielgruppe sowie der Auswahl der richtigen Plattform ist es uns möglich, unsere offenen Stellen sehr effizient zu besetzen“, so der Geschäftsführer.
Wenn er auf die Logistik-Branche blickt, dann sieht er diese derzeit in einem Wandel, an der Schwelle in eine neue Ära. „Durch den Einsatz fortschrittlicher Technologien wie Künstliche Intelligenz, maschinelles Lernen und Big Data sind Unternehmen in der Lage, ihre Lieferketten noch effizienter zu gestalten“, sagt Hafner. Und es wäre auch im Sinne der Nachhaltigkeit, die ein zentrales Anliegen der BTG ist, wie Hafner erklärt.
BTG hat auch die wirtschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, der zahlreiche Einschränkungen in logistischen Prozessen mit sich bringt, zu spüren bekommen. Hafner: „Die Verkehre mit Russland und Belarus haben wir komplett eingestellt, da sich BTG zur Einhaltung der EU-Sanktionen bekennt.“