Der Flughafen Wien und die Technische Universität Wien untersuchen im Rahmen eines Forschungsprojekts Möglichkeiten zur Optimierung von Nachhaltigkeit und Energieeffizienz am Airport. Experten der TU Wien erstellen dabei den Flughafen Wien als virtuelles gebäudeübergreifendes Simulationsmodell und verknüpfen und analysieren alle Daten des Gebäudemanagements. Mit den gewonnenen Erkenntnissen erwartet der Flughafen Wien zukünftige Projekte, wie zum Beispiel eine Terminalerweiterung, nach energieeffizienten Maßstäben besser planen und optimieren zu können.
„Wir haben im Bereich des Energie- und Umweltmanagements in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen umgesetzt und die CO2-Emissionen um rund 27%, den Strombedarf um rund 15% und den Gesamtenergiebedarf um 6,8% reduziert. Im Rahmen des Forschungsprojektes wollen wir die wissenschaftliche Expertise der TU Wien nutzen, um neue Projekte so effizient, bequem und günstig wie möglich umsetzen zu können“, so Günther Ofner, Vorstand der Flughafen Wien AG.
In einer Simulation wird im Forschungsprojekt der gesamte Flughafen Wien in eine virtuelle Modellstadt verwandelt, in der Informationen von Planern, Nutzern und Bauherrn mit Messdaten und den Erfahrungen aus dem Betrieb bestehender Gebäude verknüpft werden. Der Flughafen Wien umfasst rund 100 Objekte in denen 20.000 Menschen arbeiten. Der Stromverbrauch ist mit jenem von Klagenfurt vergleichbar.
„Mit der von uns an der TU Wien entwickelten IT-Umgebung für virtuelle Gebäude können zukünftig Planer, Bauherrn und Nutzer, mit der Hilfe von Simulationen während des gesamten Planungs- und Bauvorganges Heizung, Kühlanlagen, Lüftung, EDV Systeme, Beleuchtung, Komfort, Energieverbrauch, Fluchtwege und vieles mehr virtuell testen und optimieren“, fasst TU-Professor Thomas Bednar, wissenschaftlicher Projektleiter, zusammen.
Laut den Experten soll das Simulationsmodell der TU Wien vor allem Synergien verdeutlichen um Einsparungspotentiale zur Gänze ausschöpfen zu können. In etwa zwei Jahren möchte man mit der Modellierung der virtuellen Flughafenstadt fertig sein. Danach kann evaluiert werden, wie genau das Modell die Realität abbildet. Was solche Simulationen leisten können, zeigt das Plus-Energie-Bürohochhaus der TU Wien am Campus Getreidemarkt im 6. Wiener Gemeindebezirk. Das Bürohochhaus führt laut TU Wien mehr Energie ins Stromnetz zurück, als es für Gebäudebetrieb und Nutzung benötigt.
Das zeigt, dass hoher Komfort nicht im Gegensatz zu Energieeffizienz steht, und dient als Vorbild für künftige Gebäude am Flughafen. Im Gegenzug erwarten sich die TU-Wissenschaftler vom gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Flughafen Wien einen gewaltigen Impuls für die Weiterentwicklung ihrer Simulationssoftware.
Weitere Projektpartner: Schöberl & Pöll GmbH, Institute of Building Research & Innovation ZT-GmbH (IBR)