An dem Treffen nahmen Vertreter der Verkehrsministerien der europäischen Mitgliedstaaten, der drei Generaldirektionen der Europäischen Kommission – Forschung und Innovation, Mobilität und Verkehr und Klimaschutz – sowie der Vorstand von 2Zero teil.
Noch ist Europa in der Pole Position auf dem Mobilitätsmarkt
Stephan Neugebauer (BMW), Co-Vorsitzender von 2Zero, eröffnete gemeinsam mit Philippe Froissard von der Generaldirektion Forschung und Innovation der Europäischen Kommission das Treffen und betonte, dass Europa nach wie vor führend auf dem Mobilitätsmarkt sei und über die Innovationskraft verfüge, diese Position bei der globalen Transformation der Mobilität in Richtung Klimaneutralität zu stärken.
„Es gibt nicht viele andere Bereiche, in denen Europa noch in der Pole Position ist. Wir müssen daher den Wandel umsichtig und proaktiv vorantreiben und genau darauf achten, wo wir investieren, um wettbewerbsfähige Forschung zu ermöglichen. Die Entscheidungen von heute werden die Wettbewerbsfähigkeit für die nächsten Jahrzehnte beeinflussen“, machte Neugebauer deutlich.
Gemeinsam Mobilitätskonzepte entwickeln
Klaus Bonhoff, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Deutschland, betonte, dass Vielfalt bei Innovationen und Technologien sowie ein kluger Mix aus gezielten Maßnahmen Deutschland dabei helfen werde, den Klimawandel zu bekämpfen und seinen Verkehrssektor zum Wohle künftiger Generationen zu dekarbonisieren. Die Bundesregierung arbeitet derzeit an einem umfassenden, sektorübergreifenden „Klima-Notprogramm“.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat einen Beirat für Klimaschutz in der Mobilität (EKM) eingerichtet. Unter der deutschen G7-Präsidentschaft wurden in diesem Jahr zwei wichtige Erklärungen zum Klimaschutz abgegeben und ein Climate Club gegründet. Bonhoff betonte, dass Deutschland bereit sei, einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, dass Europa der erste klimaneutrale Kontinent der Welt wird und den Übergang zu einer elektro- und wasserstoffbasierten europäischen Wirtschaft anführt: „Wir werden unserer Verantwortung gerecht, indem wir gemeinsam integrierte Mobilitätskonzepte entwickeln und umsetzen. Wasserstoff- und Elektromobilität sind Teil eines viel größeren Bildes der Energiewende. Ihre Entwicklungs- und Einführungsstrategien sollten nicht isoliert verfolgt werden. Es müssen große Anstrengungen unternommen werden, um ein nachhaltiges Ökosystem zu schaffen, das sowohl Energie und Verkehr als auch die Digitalisierung umfasst“, sagte Bonhoff.
2Zero ist die Chance für Forschung und Partnerschaften über die Grenzen hinweg
In Deutschland sind bereits mehr als 65.000 Elektro- und 100 Wasserstofftankstellen vorhanden oder im Bau. Um sicherzustellen, dass eine Schnellladestation überall in Deutschland innerhalb von zehn Minuten erreicht werden kann, sieht das Deutschland-Netz der Bundesregierung die Installation von 1.000 Schnellladestationen ab 2023 vor, erklärte Bonhoff. „2Zero ist der Schlüssel, um grenzüberschreitende Forschung und Multi-Stakeholder-Verbindungen zu schaffen und die Entwicklung eines europäischen Marktes für Wasserstoff- und Elektromobilität und die entsprechenden Lieferketten zu unterstützen“, sagte er.
Andere Mitgliedstaaten zeigten das gleiche Engagement und stellten ihre nationalen Strategien für Betankungsinfrastrukturen, Elektro- und Wasserstoffmobilität vor und berichteten von ihren Erfahrungen mit den wichtigsten bisherigen Schritten. Alle Teilnehmer des Treffens waren sich einig über die Bedeutung von 2Zero-Partnerschaftsprojekten für einen erfolgreichen Übergang zu einem klimaneutralen Straßenverkehr, der als fester Bestandteil in ein nachhaltiges und widerstandsfähiges Mobilitätsökosystem eingebettet ist.
Verknüpfung von privat und öffentlich
„Während des Treffens haben wir den Ansatz der am weitesten fortgeschrittenen EU-Länder gesehen. Eine sehr positive Entwicklung, von der wir hoffen, dass sie in vielen anderen europäischen Ländern Nachahmer finden wird. Ich sehe in der Verknüpfung von Güter- und Personenmobilität, privaten und öffentlichen Investitionen die beiden Paradigmen, um die Nutzung emissionsfreier Fahrzeuge zu fördern“, erklärte Andrea Condotta nach dem Treffen im Verkehrsministerium. Als Manager für Innovation und Nachhaltigkeit beim Südtiroler Transportunternehmen Gruber Logistics vertritt er den Güterverkehrssektor im 2Zero-Vorstand.