Der Güterumschlag auf dem Seeweg zwischen Deutschland und dem zum Jahresanfang 2020 am stärksten von der Corona-Pandemie betroffenen China stieg damit im Vergleich zu 2018 um 8,9 %. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, nahm der Güterumschlag in der Seeschifffahrt insgesamt im Jahr 2019 um 0,3 % gegenüber dem Vorjahr ab.
Die empfangene Gütermenge von ausländischen Häfen stieg im Vorjahresvergleich um 0,3 %, der Versand in das Ausland fiel um 0,8 %. Der Seeverkehr innerhalb Deutschlands ging um 6,4 % auf 7,6 Millionen Tonnen zurück. Aus chinesischen Seehäfen gelangten 2019 insgesamt 13,5 Millionen Tonnen Güter nach Deutschland. Aus deutschen Seehäfen nach China geliefert wurden 10,4 Millionen Tonnen.
Güterumschlag mit Asien gestiegen, Umschlag mit Europa gesunken
Das höchste Umschlagsvolumen erzielten die deutschen Seehäfen im Jahr 2019 mit den Märkten in Europa (165,9 Millionen Tonnen) und Asien (56,4 Millionen Tonnen), gefolgt von Amerika (43,3 Millionen Tonnen) und Afrika (17,5 Millionen Tonnen). Das Afrikageschäft ist im Vergleich zu 2018 deutlich gewachsen (21,8 %), der Güterumschlag mit Asien einschließlich China moderat um 2,6 %. Das Umschlagsvolumen mit den Vereinigten Staaten stagnierte im Vergleich zum Vorjahr (0,0 %), der Umschlag mit den europäischen Staaten war mit -2,6 % rückläufig, darunter die Staaten der Europäischen Union (EU 28) mit -6,8 %. Das Umschlagsvolumen mit dem Vereinigten Königreich, das die EU am 31.01.2020 verlassen hat, ist 2019 um 12,5 % gegenüber 2018 gesunken.
Der für den Güterumschlag bedeutendste deutsche Seehafen war Hamburg mit einem Umschlagsvolumen von 117,2 Millionen Tonnen, gefolgt von Bremerhaven (47,6 Millionen Tonnen), Wilhelmshaven (23,1 Millionen Tonnen), Rostock (19,9 Millionen Tonnen) und Lübeck (16,0 Millionen Tonnen).
Containerumschlag auf Vorjahresniveau
Der Containerumschlag 2019 lag wie im Vorjahr bei 15,1 Millionen TEU (Twenty-foot-Equivalent-Unit). An der Spitze der Partnerstaaten im Containerverkehr mit deutschen Seehäfen lag weiterhin mit deutlichem Abstand China (3,1 Millionen TEU) vor den USA (1,4 Millionen TEU) und Russland (0,7 Millionen TEU).
Die Ergebnisse geben Anhaltspunkte dazu, welches Umschlagsvolumen aktuell von der Corona-Krise herausgefordert wird. Erste Monatsergebnisse für den Seeverkehr im Jahr 2020 wird das Statistische Bundesamt Ende April veröffentlichen. Angesichts mehrwöchiger durchschnittlicher Fahrtdauern der Seeschiffe im Chinaverkehr erwartet das Statistische Bundesamt, dass Effekte der Corona-Krise auf den Seeverkehr mit China mit den Ergebnissen für den Berichtsmonat Februar deutlich werden.