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MAN bringt Perspektive von Fahrerinnen in die Lkw-Produktentwicklung

Im Rahmen seiner Workshop-Reihe „WoMAN“ erforscht MAN die spezifischen Bedürfnisse von Fahrerinnen.
Durch die Studie soll Gender-Data-Gap bei der Produktentwicklung entgegengewirkt werden.
Fotos: MAN Truck & Bus
Der Anteil der Frauen, die im Besitz einer Lkw-Fahrerkarte sind, steigt kontinuierlich.
Fotos: MAN Truck & Bus

Seit 2022 gibt es in der Lkw-Produktentwicklung bei MAN Truck & Bus die Workshop-Reihe „WoMAN“, die Ideen beisteuern soll, wie der Nutzfahrzeughersteller zukünftig stärker auf die spezifischen Bedürfnisse von Fahrerinnen eingehen kann. Denn bislang ist der Blickwinkel in der Branche noch sehr einseitig, es werden vorwiegend männliche Bedürfnisse und Lebenswelten bei der Lkw-Entwicklung herangezogen. Diesem sogenannten Gender-Data-Gap soll die Initiative entgegenwirken.

„Fahrerinnen steuern eine andere wichtige Perspektive zu unserer Produktentwicklung bei. Mit diesen wertvollen Erkenntnissen wollen wir unsere Produkte für unsere Kundinnen und Kunden zukünftig noch besser, komfortabler und anwendungsfreundlicher machen“, sagt Frederik Zohm, Entwicklungsvorstand bei MAN Truck & Bus.

„WoMAN“-Initiative zeigt die Unterschiede auf
Für MAN standen Fahrer und Fahrerinnen schon immer im Fokus, wenn es um die Entwicklung neuer Fahrzeuge ging. Der „WoMAN“-Think Tank versucht darüber hinaus, den Arbeitsalltag der Fahrerinnen besser kennenzulernen und dabei auf die Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu achten. Damit soll das Fahrzeug und der Beruf Lkw-Fahrerin auch für die Frauen attraktiver gestaltet werden. Ein MAN-Team aus den Bereichen Engineering und Design um Psychologin Dr. Sigrun Weise sowie die MAN Marktforschung lädt daher gezielt Lkw-Berufskraftfahrerinnen zu Workshops ein, sammelt dort entsprechende Daten und Fakten und wertet sie aus. So sind Fahrerinnen im Durchschnitt sieben Jahre jünger, elf Zentimeter kleiner und 18 Kilogramm leichter als ihre männlichen Kollegen. In den Workshops wird die bevorzugte Breite der Betten ebenso diskutiert wie die Frage, ob es im Innenraum Waschbecken oder Toiletten geben sollte oder die ideale Anzahl der Steckdosen, um Elektrogeräte wie Fön oder Glätteisen auch im Lkw nutzen zu können. Eine erste allgemeine Erkenntnis: Ein von außen sichtbarer „Frauen-Lkw“ wird vom Großteil der Fahrerinnen nicht gewünscht.

Anteil der Frauen unter Berufskraftfahrern nimmt kontinuierlich zu
Fahrerinnen sind in Deutschland eine wachsende Gruppe unter den Kraftfahrerinnen und Kraftfahrern. Der Anteil der Frauen im Besitz einer Lkw-Fahrerkarte stieg zuletzt um über etwa zwei Prozent. Tendenz steigend, wie die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigen. In der Ausbildung zum Berufskraftfahrer erhöhte sich der Frauenanteil in den Jahren 2011 bis 2021 von vier auf elf Prozent. „Bei rund 30.000 Fahrerkarten für Frauen im Vergleich zu rund einer Million für Männer ist die Dimension noch sehr unterschiedlich. Aber es zeichnet sich ab, dass sich immer mehr Frauen für diesen Beruf entscheiden“, erklärt Workshop-Leiterin Sigrun Weise. „Außerdem sehen wir, dass die Stimme der Fahrerinnen auf Social Media Gewicht hat.“

Vorreiter in Sachen Fahrerinnen-Bedürfnisse
Der Arbeitsalltag von Lkw-Fahrerinnen soll anhand detaillierter Fragebögen weiter untersucht werden. Auch, um weibliche Nutzungsanforderungen in die Fahrzeugentwicklung einsteuern und Verbesserungen anstoßen zu können. „Mir ist kein Lkw-Hersteller bekannt, der so intensiv an den Bedürfnissen von Fahrern und Fahrerinnen interessiert ist wie MAN Truck & Bus“, sagt Berufskraftfahrerin Ines Böttcher und ihre Kollegin Christina Scheib ergänzt: „Es wäre ein Wow-Effekt für uns Fahrerinnen, wenn wir in ein paar Jahren sehen, dass unsere Anregungen bei der Entwicklung der Lkw aufgenommen wurden.“


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