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Kombiverkehr: Kritische Stimmen zum 50-Jahre-Jubiläum

Fotos: Josef Müller
Fotos: Josef Müller

Am Tag nach der Geburtstagsfeier erfolgte die Gesellschafterversammlung, wo nicht mit Kritik an die Bahnen gespart wurde.

von: Josef Müller

Kombiverkehr feierte am 01. Juli in Frankfurt ihren 50. Geburtstag und lud dazu 350 Kommanditisten sowie Geschäfts- und Medienpartner aus ganz Europa zu einem gelungenen Fest ein. Die Internationale Wochenzeitung Verkehr war dabei das einzige österreichische Medium, das eine Einladung erhalten hat. An der Feier nahm auch der Gründungsvater von Kombiverkehr, Hans Wenger, teil. Es war nämlich Wenger, der 1969 vom damaligen Verkehrsminister Georg Leber den Auftrag zur Gründung von Kombiverkehr erhielt. Das Unternehmen begann klein, hat sich aber in den letzten 50 Jahren zum größten Kombioperateur in Europa entwickelt, der im Vorjahr 937.000 Kombi-Sendungen auf die Schiene brachte und so zur Einsparung von einer Million Tonnen an CO2-Emissionen beitrug.

Kritik an die Bahnen
Auch wenn die Stimmung beim Jubiläumsfest eine gute war und Deutschlands Verkehrsminister Andreas Scheuer via Video-Botschaft die Bedeutung des Kombi-Verkehrs für Deutschland würdigte, so waren auf der am Tag nach der Feier erfolgten Geselleschafterversammlung eher nüchterne bis sehr kritische Worte zu hören. Denn der Kombi-Verkehr droht in Europa ein Abstieg, weil die Leistungen seitens der Bahnen notleidend sind, es an Loks- und Lokführern fehlt, es in den Terminals eng wird und nicht zuletzt die politischen Rahmenbedingungen gerade in Deutschland alles andere als kombifreundlich sind. Gudrun Winner-Athens, Präsidentin des Verwaltungsrates von Kombiverkehr, ist eine Frau der klaren Worte: „DB Cargo hat 2018 bei der Produktion im Kombi-Verkehr versagt“, so ihre nüchterne Feststellung bei der Gesellschafterversammlung vor den versammelten Kommanditisten. Seit Jahren appelliert Kombiverkehr an die Bahnen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa mehr in die Leistungsqualität zu investieren. Realität ist, dass die Pünktlichkeit der Kombi-Züge bei unter 70 Prozent liegt. Das will Kombiverkehr nicht länger hinnehmen und daher legte Winner-Athens einmal mehr die Forderung auf den Tisch:  Die Produktion des Kombi-Verkehrs müsse in Deutschland endlich vom restlichen DB-Güterverkehr getrennt werden. Kombiverkehr sei bereit hier substanzielle Unterstützung zu leisten, Gespräche mit der Deutschen Bahn laufen seit längerem, doch auf der Bahnseite will man sich mit diesem Vorschlag nicht so recht anfreunden. Die produktionsseitigen Mängel versucht Kombiverkehr mit noch stärkerer Eigentraktion auszugleichen.

Lesen Sie mehr über das Jubiläum und die Gesellschafterversammlung in der Ausgabe VK 36/2019 (Erscheinungstermin: 06. September) der Internationalen Wochenzeitung Verkehr.


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