Der Hafen Wien rechnet für 2018 beim Umschlag mit einer ähnlichen Performance wie 2017. Konkrete Zahlen werden noch nicht genannt, aber so viel steht für das Geschäftsführer-Duo Fritz Lehr und Doris Pulker-Rohrhofer schon fest: Wegen dem Niedrigwasser im zweiten Halbjahr 2017 wird die Bilanz des wasserseitigen Cargo-Umschlags für 2018 negativ ausfallen. Trotzdem hat der Hafen Wien keinen Grund sich zu beklagen. "Wir sind mit der Entwicklung im vergangenen Jahr zufrieden, weil wir in allen Bereichen die Volumina festigen konnten und ergebnisseitig auf dem Niveau von 2017 liegen", bilanzieren die Manager gegenüber Verkehr. Auch im Kombi-Terminal WienCont lief es gut. Das Container-Depot hat sich positiv entwickelt und wird (u.a. von namhaften Reedereien) in Anspruch genommen. Immer stärker nachgefragt wird das Strippen und Stuffen von Containern für den Überseetransport. Die für den Überseeexport bestimmten Waren kommen in den Hafen und werden hier in Container verladen. "Wir sind gerade dabei in diesem Bereich unsere Kompetenzen auszubauen", so Pulker-Rohrhofer. Kompetenz braucht es auch beim Umschlag nicht kranbarer Sattelauflieger im Hafenbereich. Hier wird derzeit die optimale Umschlagtechnik evaluiert, um künftig im Intermodal-Umschlag auch Auflieger effizient umschlagen zu können.
Micro-Hub für die City-Logistik
Fritz Lehr zeigt sich mit der Entwicklung des 60.000 m2 großen Areal namens HQ7 im elften Wiener Gemeindebezirk zufrieden. Die Auslastung der auf dem Areal verfügbaren Immobilien liegt bei mehr als 70 Prozent. Neben Lagerhallen gibt es hier Büros, Gewerbeflächen, Autowaschanlage etc. Heuer soll das HQ7 weiterentwickelt werden. Ziel ist es weitere Mieter anzulocken und diesen optimale Rahmenbedingungen zu bieten, unterstreicht Lehr. Im HQ7 befindet sich auch das neue Micro-Hub namens "Hubert". Von hier organisiert der Hafen Wien ab Mitte März die Bündelung der Paketzustellung zu B2B-Empfängern in der Wiener Innenstadt. Zum Transport werden Pakete bis zu 30 Kilogramm akzeptiert. Hubert bedient die Wiener Stadtbezirke Innere Stadt, Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Margareten, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Favoriten und Simmering. Sofern es die einzelne Firmen zulassen, wird Hubert auch einzelne Pakete in Büros zustellen. Die Empfänger können zwischen individuellen Zustelltagen und bestimmten Zustellzeiten wählen – das Verpackungsmaterial kann an Hubert zurückgegeben werden. Interessierte Firmen müssen sich bei Hubert registrieren und ihr gewünschtes Leistungspaket auswählen. Im ersten Monat transportiert Hubert die Pakete kostenlos in die Stadt, danach wird der Service zu einer Flatrate von 130 Euro/Monat offeriert.
Investitionen in den Hafen
Die Bündelung der Logistik auf der letzten Meile ist eine große Herausforderung. Im Thinkport Vienna (eine gemeinsame Forschungsinstitution des Hafens Wien, der Stadt Wien und der Universität für Bodenkultur Wien) wurden bereits einige innovative Ideen in diese Richtung entwickelt, betont Pulker-Rohrhofer. Ein großes Projekt in diesem Jahr ist der Startschuss für den Bau eines Hochwasserschutz-Tores vor dem Hafenbecken in Albern. In Freudenau gibt eins solches schon und es hat seine Bewährungsprobe bereits bestanden. Für einen zweistelligen Millionenbetrag soll das Tor nach 30 Monaten Bauzeit fertig sein. Investiert wird auch im Hafen Lobau, wo die so genannten Ölschutz-Einrichtung erneuert wird.
„Hubert“ beliefert Wien
Der Hafen Wien möchte sich aktiv im Bereich der City-Logistik einbringen und startet ab Mitte März ein neues Zustellservice für Pakete im B2B-Bereich. Die beiden Geschäftsführer Fritz Lehr und Doris Pulker-Rohrhofer klären auf.
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