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Höhere Effizienz durch digitales Hafenmanagement

Bildrecht: Port of Rotterdam

Port of Rotterdam treibt Vision des weltweiten Netzwerks intelligent vernetzter Häfen voran

Portmaster ist eine der digitalen Lösungen, die der Hafenbetrieb Rotterdam in den vergangenen Jahren für sich selbst entwickelt hat. Diese Anwendungen werden unter dem Namen PortForward ebenfalls als Dienstleistungsangebot für andere Hafenbetriebe auf den Markt gebracht. Auf diese Weise will der Rotterdamer Hafen, dass auch andere Häfen von dem digitalen Knowhow, das in Rotterdam aufgebaut wurde, profitieren können. Der Zweck liegt darin, einen Beitrag zur Schaffung eines weltweiten Netzwerks „intelligent vernetzter Häfen“ zu leisten.

Fokussierung auf Hafenaktivitäten
Über Dashboards können die betrieblichen KPI, die Sicherheits- und Nachhaltigkeitsleistungen des Hafens überwacht werden. Auffällige Aktivitäten oder Zwischenfälle werden mit Hilfe des Systems registriert. Außerdem können mit Portmaster Informationen über die Ladung verfolgt werden: Welche Ladung ist - oder im Falle von Kreuzfahrtschiffen: wie viele Personen - sind an Bord? Operative Details können leicht verfolgt und gemeldet werden, was auch den Informationstransfer zwischen verschiedenen Schichten und Abteilungen verbessert.

“Als Managementsystem befindet sich Portmaster im Zentrum der in einem Hafen stattfindenden Aktivitäten. Es liefert auf der Grundlage von Big Data und künstlicher Intelligenz sehr genaue Informationen unter anderem über die Ankunfts- und Abfahrtszeiten von Schiffen.” - Jan Gardeitchik, Business Development Manager Digital, Hafenbetrieb Rotterdam.

Hafengebühren
Die Hafenunternehmen können anhand von Portmaster alle Informationen sammeln, die für die Berechnung ihrer Hafengebühren erforderlich sind. Hierzu gehören beispielsweise die Abmessungen und die Nachhaltigkeitsklasse der Schiffe sowie die Frequenz, mit der die Schiffe den Hafen anlaufen. Auf diese Weise unterstützt das System die automatische Berechnung und Rechnungsstellung von Hafengebühren – so kommen die Hafenunternehmen ihren gesetzlichen Verpflichtungen nach.

Einblick in Port Calls
Die modulare Struktur von Portmaster ermöglicht den Benutzern einen Zugang sowie eine schrittweise Erweiterung des Systems. Der erste Schritt besteht darin, sich einen Einblick in die Port Calls zu verschaffen: Welche Schiffe kommen in den Hafen oder sind bereits dort (gewesen)? „Unter diesem Modul hängt eine Übersicht über den Hafen“, erklärt Gardeitchik. „Das kann eine einfache Karte sein, auf der zu sehen ist, wo sich die Schiffe befinden, reicht jedoch bis hin zu einer vollständigen geografischen Übersicht über den Hafen und seine Anlagen. Auf der Grundlage von Port Call-Daten können Hafengebühren problemlos und exakt berechnet werden. Darüber hinaus ist es die Ausgangsbasis für die digitale Planung.“

Effiziente Planung
Gewerbliche Schiffe, die einen Hafen anlaufen, müssen die Hafenbehörde 24 Stunden im Voraus benachrichtigen. Zu diesem Zeitpunkt übermitteln sie ihre erwartete Ankunftszeit. Die tatsächliche Ankunftszeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, zu denen die Wetter- und Gezeitenentwicklung zählt. Inzwischen gibt es zahlreiche digitale Tools, mittels derer solche Entwicklungen ziemlich genau prognostiziert werden. Durch die Verknüpfung dieser innerhalb der Postmaster-Umgebung mit den erwarteten Ankunftszeiten können die Hafenunternehmen die tatsächlichen Ankunftszeiten besser einschätzen, was zu einer besseren Planung und optimalen Nutzung der Anlagen im Hafen führt. So verspricht das System, dass u.a. Schleppboote, Festmacher und Lotsen effizienter eingesetzt werden können.

Anlagen-Management
Kais, Liegeplätze und andere Hafeninfrastrukturen werden in Portmaster digital ermittelt und mit Informationen über Zugänglichkeit und Verfügbarkeit verknüpft. Welche Länge hat ein Kai oder ein Liegeplatz? Welche Tiefe hat das Wasser? Jedoch ebenfalls: Wann wurde vor dem Kai zum letzten Mal gebaggert und wie ist der Wartungszustand? Gardeitchik: „Inzwischen sind wir in der Lage, die Kais mit Sensoren auszurüsten, die Echtzeitinformationen über die Auslastung liefern. Auf dieselbe Art und Weise können beispielsweise Abfallcontainer auf dem Kai selbst darüber informieren, wann sie geleert werden müssen. Das eröffnet Möglichkeiten, Hafenprozesse besser zu gestalten, Wartung zu prognostizieren und zur rechten Zeit einzuplanen. Dies ermöglicht es, die Hafenanlagen zu geringeren Kosten optimal zu nutzen und eventuelle physische Erweiterungen auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben".

Attraktiver Hafen
Die Portmaster-Module zur Planung und Überwachung von Anlagen, Wartung und Dienstleistungen helfen den Hafenunternehmen, das Beste aus ihren Anlagen und Einnahmen herauszuholen. Die Infrastruktur wird besser genutzt, die Hafenaktivitäten werden effizienter ausgeführt. Gleichzeitig werden die Hafenunternehmen zu einem wichtigen Informationslieferanten für ihre Hafengemeinschaft. Gardeitchik: „Während eines Port Call sind zahlreiche Dienstleister rund um das Schiff aktiv. Vom Bunkerbetrieb bis zum Bäcker, der das Brot an Bord bringt - anhand von Portmaster wissen alle Dienstleister, wann das Schiff im Hafen sein wird. Das macht uns als Hafenbetrieb nicht nur intelligenter, sondern auch attraktiver für die Kunden.”

Kleiner Beginn und Maßstabsvergrößerung
Portmaster wird als Dienst bereitgestellt, bei dem die Benutzer je nach Budget und Bedarf ein oder mehrere Module aktivieren können. Es steht ihnen völlig frei, selbst zu entscheiden, welche Funktion für ihren Hafen relevant ist und welche nicht. Eine Maßstabsvergrößerung durch die Aktivierung zusätzlicher Module funktioniert schnell und problemlos. Pro Modul wird monatlich eine Gebühr für deren Nutzung gezahlt. Die ICT-Fachleute des Hafenbetriebs Rotterdam unterstützen die Benutzer bei der Umstellung ihrer vorhandenen ICT-Lösungen auf das neue Managementsystem. Dies verläuft ohne Ausfallzeiten entscheidender Systeme. Zudem kann Portmaster rund um die Uhr aus der Ferne gewartet und aktualisiert werden. Bei Bedarf können auch Störungen behoben werden. Der Hafenbetrieb Rotterdam passt das System kontinuierlich an Änderungen in den Rechts- und Verwaltungsvorschriften an und erfüllt selbstverständlich die höchsten Anforderungen im Bereich der Cybersicherheit. Es ist sowohl über den fest installierten PC als auch über mobile Geräte einfach zu bedienen. Es ist eine intelligente Lösung für Hafenunternehmen, mittels derer sie in ihrem eigenen Tempo in ein vollständig digitales Hafenmanagement hineinwachsen können und dadurch den digitalen Reifegrad auf ein höheres Niveau heben können.

Hafenbetrieb Rotterdam
Ziel des Hafenbetriebs Rotterdam ist die Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit des Rotterdamer Hafens als Logistische Drehscheibe und auch als Industriekomplex von Weltklasse – nicht nur was den Umfang, sondern auch was die Qualität betrifft. Der Hafenbetrieb will Vorreiter bei dem Übergang zur Nutzung nachhaltiger Energie sein und setzt auf Digitalisierung um den Hafen und die Handelsströme noch effizienter zu machen. Die Kernaufgaben des Hafenbetriebs Rotterdam sind nachhaltige Entwicklung, Verwaltung und Betreibung des Hafens sowie die Gewährleistung schneller und sicherer Betriebsabläufe der Schifffahrt.

Fakten und Zahlen des Hafenbetriebs Rotterdam und des Rotterdamer Hafens:
Hafenbetrieb: 1.200 Arbeitnehmer, Umsatz ungefähr € 710 Millionen. www.portofrotterdam.com
Hafengebiet: 12.500 ha (Land & Wasser, von denen circa 6.000 ha Industriegebiete). Die Länge des Hafengebiets beträgt mehr als 40 km.
Beschäftigungsvolumen: 385.000 Arbeitsplätze. Güterdurchsatz: circa 470 Millionen Tonnen Güter pro Jahr. Schifffahrt: circa 30.000 Hochseeschiffe und 120.000 Binnenschiffe pro Jahr.
Wertschöpfung: (direkt und indirekt) € 45,6 Milliarden, 6,2 des BSP.


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