Dabei überschreitet das Containervolumen – gemessen in Zwanzig-Fuß-Standardcontainern – erstmals in der Geschichte des Hafens die Marke von 10 Mio. TEU. Die Flüssiggüter erzielten mit einem geschätzten Volumen von knapp 70 Mio. Tonnen einen Zuwachs und sind damit erneut der zweite Pfeiler für das Frachtwachstum in Antwerpen.
Auch im konventionellen Breakbulk und bei den Schüttgütern sind positive Entwicklungen zu verzeichnen, obwohl die Gesamtzahlen für diese beiden Gütergruppen negativ sind. Dies liegt unter anderem an dem anhaltenden Trend zur Containerisierung, der sich auf den konventionellen Umschlag von Frucht und Papier negativ auswirkt. Das Umschlagsvolumen von Kohle und Erz geht inzwischen in allen nordwesteuropäischen Häfen drastisch zurück.
Das Containervolumen ist in den vergangenen zwölf Monaten um 4,1 Prozent gestiegen und der erwartete Jahresabschluss liegt bei 117.979.180 Tonnen. Ausgedrückt in zwanzig-Fuß-Containern sind das 10.056.603 TEU oder ein Anstieg um 4,2 Prozent. Mit diesen Wachstumszahlen hat Antwerpen seinen Marktanteil unter den Häfen der Hamburg-Le Havre-Range weiter ausgebaut. Außerdem konnte Antwerpen seine Position im Handel mit Fernost in den letzten Jahren zulasten seiner Wettbewerber Rotterdam und Hamburg deutlich verbessern.
Die Situation in der internationalen Containerschifffahrt hat sich in den vergangenen Jahren drastisch verändert, weil die Schifffahrtsunternehmen zusammenarbeiten und Allianzen bilden, um Kosteneinsparungen und Skaleneffekte zu erzielen. 2017 dürfte die Containerschifffahrt von 2M, Ocean Alliance und THE Alliance dominiert werden. Dadurch wird es für die Häfen wichtiger denn je sein, ihren Platz in deren jeweiligen Sailing Schedules zu sichern. Das ist Antwerpen bisher sehr gut gelungen.
Im vergangenen 12-Monats-Zeitraum ist das Ro/Ro-Volumen um 1,9 Prozent auf 4.564.619 Tonnen zurückgegangen. Dieses negative Ergebnis ist auf die Exportentwicklung zurückzuführen, da die Ro/Ro-Exporte nach Afrika und den Nahen Osten um 15 Prozent beziehungsweise 18 Prozent gesunken sind. Die Exporte in alle Länder um den Persischen Golf waren rückläufig. Zugleich war auf der Importseite ein Anstieg des Ro/Ro-Volumens um 9,5 Prozent zu verzeichnen.
Das Volumen im konventionellen Breakbulk ging um 2,4 Prozent zurück und erreichte einen Jahresendwert von 9.764.796 Tonnen. Während Stahl ein starkes Plus von 12 Prozent erzielte, sanken die Volumina von Buntmetallen, Papier, Zellulose und Frucht. Das hat dazu geführt, dass konventionelles Breakbulk insgesamt rückläufig war.