Fußgänger, Radfahrer, Moped- und Motorradfahrer und allen voran Kinder sind die verwundbarste Gruppe der Verkehrsteilnehmer. Gerade in der aktuellen Jahreszeit mit schwierigen Straßenverhältnissen und schlechtem Licht sind sie besonders gefährdet. Um die Sicherheit auf den heimischen Verkehrswegen zu erhöhen, hat die Österreichische Post nun ihre gesamte Lkw-Flotte freiwillig mit Abbiegeassistenten ausgestattet. Denn Lkw sind – vor allem auf Grund des großen toten Winkels – für überproportional viele Unfälle mit Verkehrstoten verantwortlich, wie eine VCÖ-Analyse aus dem Jahr 2019 zeigt. Verkehrs- und Umweltministerin Leonore Gewessler machte sich, begleitet von Post-Generaldirektor Georg Pölzl, im Briefverteilzentrum Inzersdorf ein Bild von den aufgerüsteten Lkw sowie von den Nachhaltigkeitsmaßnahmen des Logistikunternehmens. „Die Sicherheit und Gesundheit aller Verkehrsteilnehmer ist mir ein wichtiges Anliegen. Jede und jeder Verletze, gar zu Tode gekommener Mensch ist definitiv zu viel. Deshalb fördern wir und treiben den Einbau von Abbiegeassistenten aktiv voran. Ich habe mich auch gemeinsam mit meinem deutschen Amtskollegen an die EU-Kommission gewandt, um die raschere Einführung von Abbiegeassistenzsystemen über eine Verpflichtung zur Nachrüstung zu prüfen“, sagt Klimaschutz- und Verkehrsministerin Leonore Gewessler.
Optische und akustische Warnsignale
Insgesamt 145 Fahrzeuge der Post wurden mit einem Abbiegeassistenten ausgestattet.
Der neue Abbiegeassistent besteht aus einer Seitenkamera zur Beobachtung des Überwachungsbereichs, einem Monitor in der Fahrerkabine zur Darstellung des Kamerabildes und einer Steuereinheit. Diese wertet mittels einer Software die Informationen im Kamerabild aus und löst bei gefährlichen Vorkommnissen – etwa einer Person im toten Winkel – eine Warnung an die Fahrer aus. Die Software warnt sowohl optisch als auch akustisch, durch farbliche Anzeigen am Monitor und über einen Warnton.
Eine verpflichtende Serienausstattung von Lkw mit Abbiegeassistenten sieht die Europäische Union ab 2022 in allen neuen Fahrzeugmodellen bzw. ab 2024 in allen neu zugelassenen Fahrzeugen vor. „Als größter Post- und Logistikdienstleister des Landes sind wir uns unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft bewusst. Daher wollten wir nicht warten, sondern gleich etwas zum Schutz der schwächsten Verkehrsteilnehmer beitragen“, begründet Georg Pölzl die Maßnahme der Post.