Der Hafenbetrieb Rotterdam hat in Zusammenarbeit mit den Experten des niederländischen Unternehmensverbandes Transport en Logistiek Nederland (TLN) eine sogenannte Prospektivstudie erstellen lassen. Diese bietet einen besseren Einblick in die Umsetzbarkeit eines nachhaltigen Containertransports über die Straße auf dem Gebiet des Hafenbetriebs Rotterdam. Hauptergebnis der Studie ist, dass die Anschaffung eines Batterie-elektrisch betriebenen Lkw im Jahr 2024 ein attraktive Option sein wird. Ab diesem Zeitpunkt kann der E-Lkw mit Nullemission über seine gesamte Nutzungsdauer gesehen preiswerter sein als ein dieselbetriebener Lkw.
Der Hafenbetrieb Rotterdam hat das Ziel, 2050 ein CO₂-neutraler Hafen zu sein, und richtet sich deshalb auf die Energiewende in der Industrie und in der Hafenlogisitk ein. Dazu gehört auch der Transport im Hafengebiet - mit Hauptaugenmerk auf dem Straßen-gebundenen Containertransport. Denn alleine die Anzahl der Kurzstreckenfahrten durch den Hafen (weniger als 30 km) beträgt rund 12.000 pro Tag. Wenn alle diese Fahrten emissionsfrei durchgeführt werden können, lässt sich eine 500.000 Tonnen CO₂ eingesparen. Um alle hafenbezogenen Kurzstreckenfahrten über die Straße emissionsfrei verlaufen zu lassen sind noch viele weitere Entwicklungen notwendig. Denn aktuell stehen keine elektrischen Lkw für den Containertransport zur Verfügung. Dies kann sich jedoch im Zuge von technologischen Entwicklungen, Preissenkung sowie Kapazitätserhöhungen bei Batterien und Antrieben ändern. Es ist zu erwarten, dass der elektrische Lkw in Zukunft für viele Entfernungen die optimale Transportform werden kann. Das erfordert eine gute Ladeinfrastruktur und deren optimale Nutzung. Mit dem Wechsel zu elektrischen Lkw lassen sich CO₂-Emissionen des Motors vermeiden. Wenn die Lkw mit Ökostrom aufgeladen werden, fahren sie sogar vollständig CO₂-neutral. Ein weiterer Vorteil dessen ist, dass auch die Lärmbelästigung des Lkw-Verkehrs weiter sinkt.