Mit dem Ziel Containerwaren noch schneller vom Werk via Lkw zur Bahn zu transportieren, betreibt die Fritsch, Chiari & Partner ZT GmbH (FCP) derzeit ein Projekt zur Forcierung terminalautonomer Kombiverkehre. Der erste Probetransport im Rahmen des Projekts wurde Anfang Oktober mit dem Mobiler-System der Rail Cargo Group (RCG) – Güterverkehrssparte der ÖBB – durchgeführt.
Sowohl national als auch international nimmt die Anzahl an Containertransporten stetig zu. Deshalb steht der rasche und unkomplizierte Containerumschlag vom Lkw auf die Schiene im Zentrum des von der Austrian Wirtschaftsservice GmbH geförderten Projekts „Combi Coop II“, das unter der Federführung von FCP betrieben wird. Innerhalb der Region Südburgenland, die seit 2013 eine deutliche Steigerung an Schienengütertransporten verzeichnet, werden konkrete Transportfälle unter Einbeziehung modernster Kombiverkehrssysteme in punkto Wirtschaftlichkeit geprüft. Das marktnahe Projekt zielt insbesondere darauf ab, Unternehmen, die über keinen eigenen Bahnanschluss verfügen, sowohl die kostenseitigen als auch die verkehrs- und umweltspezifischen Vorteile des Kombinierten Verkehrs auf der Schiene aufzuzeigen.
Im Rahmen der Probetransporte setzen die Projektverantwortlichen unter anderem auf logistisches Know-how und Equipment der RCG: Durch das spezielle Behälterverschiebesystem der Mobiler-Technologie können Mobiler-Container rasch zwischen Lkw und Eisenbahnwaggons umgeschlagen werden – von einer einzigen Person und ohne aufwändige Terminalausrüstung wie etwa Kräne. Ermöglicht wird dies durch eine besondere hydraulische Hub- und Verschubvorrichtung. Ein Bahnhof mit entsprechendem Ladegleis und Ladestraße ist ausreichend.
Der projektbezogene Einsatz des neuen Systems erfolgte für das Abfallentsorgungsunternehmen Stipits Entsorgung GmbH in Rechnitz/Bezirk Oberwart im Burgenland. Dabei brachten Mobiler-Lkw mehrere Container direkt an den Standort des Abfallentsorgers, wo die Behälter mit Altpapier und Kartonagen beladen wurden. Anschließend fuhren die Lkw auf kurzem Transportweg zum Bahnhof Oberwart und luden die Container innerhalb weniger Minuten auf die Bahn um. Aufgrund des erfolgreichen Testlaufs sind weitere Probetransporte geplant. Zudem soll das schnelle und flexible Behälterverschiebesystem der RCG künftig weiterhin in der Region zum Einsatz kommen.