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ACD: Es braucht Gesetze für unbemannte Frachtflugzeuge

Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt
Das unbemannte Frachtflugzeug des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) ist Teil des ALAADY-Projektes.
Foto: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt

Aircargo Club Deutschland (ACD) thematisiert Entwicklung und den Einsatz unbemannter Frachtflugzeuge

In den nächsten Jahren werden unbemannte Frachtdrohnen und -flugzeuge den Sprung vom Forschungsprojekt in den Alltagseinsatz schaffen. Deutsche Unternehmen in der Luftfrachtbranche sollten sich deshalb frühzeitig mit den Chancen und Herausforderungen der neuen Technologie auseinandersetzen. "Der Gesetzgeber ist dabei gefordert, schnell rechtliche und regulatorische Rahmenbedingungen für den Einsatz unbemannter Fluggeräte zu schaffen", sagte Christopher W. Stoller, Präsident des Aircargo Club Deutschland, bei einer aktuellen Veranstaltung des ACD "Unbemannte Frachtflüge - Von der Vision zur Realität" in Frankfurt am Main. "Deutsche Unternehmen sollten ihre Kräfte für die weitere Entwicklung bündeln, um auch zukünftigeine Vorreiterrolle einzunehmen. Schlüsseltechnologien dürfen nicht wieder bei uns entwickelt werden, aber Einsatzmöglichkeiten, Wertschöpfung und letztlich Arbeitsplätze entstehen dann im Ausland", so Stoller.

Autonome Frachtdrohnen und -flugzeuge werden die Logistikketten weltweit gravierend verändern. Im Rahmen des Projekts ALAADy (Automated Low Altitude Air Delivery) erforscht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) verschiedene Konzepte unbemannter Luftfrachttransporte und deren Einbindung in klassische Luftfrachtketten. "Die großen Logistikkonzerne und Onlinehändler testen bereits den Einsatz von Drohnen bei der Auslieferung an Kunden. Ziel beim ALAADy-Projekt ist es aber, ein zuverlässiges unbemanntes Frachtflugzeug zu entwickeln, das auch in die klassische Frachtlogistikkette integriert werden kann", sagte Peter A. Meincke vom Institut für Flughafenwesen und Luftverkehr der DLR in Braunschweig.

Bei dem Projekt ALAADy kommt ein unbemannter Gyrokopter als Frachtflieger zum Einsatz. Der Traghubschrauber soll autonom fliegen und nur von einer Bodenzentrale überwacht werden. Unterhalb einer Flughöhe von 200 Metern, das heißt unterhalb des regulären Luftverkehrs, soll er Nutzlasten von mehr als einer Tonne transportieren, etwa für die zeitkritische Lieferung von Teilen zwischen Produktionsstätten oder für die humanitäre Hilfe. Noch mehr als bei bereits von Großunternehmen getesteten Lieferdrohnen müssen bei unbemannten Frachtflugzeugen neue Konzepte der Luftraumintegration entwickelt, untersucht und bewertet werden, berichtete Meincke. Bei der ACD-Veranstaltung hinterfragten Branchenexperten insbesondere, ob bestehende Standards für Abläufe oder Frachttransport beim Einsatz unbemannter Systeme integriert werden können. "Die unbemannten Luftfrachtkonzepte sind eine sehr zukunftsträchtige Technologie und wir müssen dafür sorgen, dass die hier entwickelten Systeme auch bei uns in Deutschland eingesetzt werden können. Damit stärken wir auch die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen", sagte ACD-Präsident Stoller.


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