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Zustellung per Roboter

Bild: Daniel Reinhardt/Hermes
Ein Roboter von Starship wird mit einem Hermes-Paket beladen.
Bild: Daniel Reinhardt/Hermes

Pilottest von Hermes und Starship in Hamburg

Hamburg ist die erste deutsche Großstadt, in der das europäische Technologie-Start-up Starship Technologies und der Logistikdienstleister Hermes Germany die Zustellung per Roboter testen wollen. Als exklusiver Logistikpartner plant Hermes bereits ab Ende August sukzessive den Testbetrieb an PaketShops in den Ortsteilen Ottensen, Volksdorf sowie im Grindel aufzunehmen. Bis zu drei Roboter von Starship sollen dann zunächst bis Ende 2016 reguläre Paketsendungen an ausgewählte Testkunden zustellen.

Während des zunächst viermonatigen Pilottests pendeln die Zustellroboter von Starship zwischen den teilnehmenden Hermes PaketShops und ausgewählten Testkunden. Transportiert werden reguläre Sendungen, die im sogenannten „WunschPaketShop-Service“ von Hermes verschickt werden. Dabei handelt es sich um Pakete, die auf Wunsch des Kunden nicht nach Hause, sondern in einen PaketShop von Hermes geliefert und dort abgeholt werden. Immer mehr Onlineshopper ziehen eine solche Lieferung der klassischen Haustürzustellung vor, etwa weil sie tagsüber nicht zuhause sind oder die Sendung nicht beim Nachbarn abgegeben werden soll.

Regulär hinterlegt Hermes eine Sendung zehn Tage lang zur persönlichen Abholung im Shop. Hier kommen nun testweise die Starship-Roboter zum Einsatz: Anstatt eine Sendung nach Anlieferung im Shop persönlich dort abzuholen, können die Tester per Smartphone einen Roboter damit beauftragen, ihnen die Sendung nach Hause zu bringen. Konventionelle Zustelltouren oder gar Zusteller ersetzen die Roboter somit nicht. Vielmehr installiert Hermes mit dem Starship-Roboter testweise einen neuen Servicekanal, der die persönliche Abholung von Sendungen im Shop ablöst.

Die Lieferung per Roboter kann innerhalb von dreißig Minuten erfolgen, die Anlieferzeit bestimmt der Kunde. Hat das Fahrzeug sein Ziel erreicht, erhält der Empfänger eine SMS-Benachrichtigung und kann seine Sendung an der Haustür entgegen nehmen. Das Öffnen des Transportfachs erfolgt über einen individuellen, verschlüsselten Öffnungslink. Wird eine gewaltsame Öffnung versucht, löst der Roboter umgehend Alarm aus und verständigt automatisch die Zentrale. Dank konstantem GPS-Signal und eigener Lokalisierungstechnologie lässt sich die Position des Fahrzeugs jederzeit genau zurückverfolgen.

Jeder Zustellroboter ist während des Betriebs dauerhaft online und mit einem Mitarbeiter von Starship verbunden. Dieser sogenannte „Operator“ überwacht die Fahrt des Roboters auf dem Fußweg und kann im Notfall jederzeit eingreifen. Bei den Tests in Hamburg ist zusätzlich eine weitere Person vor Ort, die den Roboter begleitet und für Fragen zur Verfügung steht.

Zustellroboter von Starship fahren maximal Schrittgeschwindigkeit und verkehren ausnahmslos auf Fußwegen und anderen, für Fußgänger vorgesehenen Bereichen. Straßen und Radwege werden lediglich zum Kreuzen genutzt – und das nur nach Freigabe durch den Operator. Ampeln und Zebrastreifen erkennt das System über Kameras und Sensoren ebenso vollautomatisch wie plötzlich auftauchende Hindernisse, die zu einem sofortigen Stopp des Fahrzeugs führen. Neben Hamburg testen u.a. London, Washington und Tallinn/Estland derzeit Roboter von Starship im Livebetrieb, etwa für Lebensmittellieferungen.

„Wir stellen mit dem jetzigen Pilottest natürlich noch kein fertiges Produkt auf die Beine“, stellt Frank Rausch, CEO von Hermes Germany, klar. „Vielmehr dient der nun beginnende Testlauf dazu, wichtige Daten und Erkenntnisse zu sammeln."


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