Zwischen Anspannung und Aufbruch: So startet die Holzindustrie ins Jahr 2025

Jan. 14, 2025 | Uncategorized

Bei der traditionellen Podiumsdiskussion der Pfeifer Group zum Jahreswechsel blickte eine hochkarätige Expertenrunde auf die wirtschaftlichen, logistischen und rohstoffspezifischen Herausforderungen der Holzindustrie.

Foto: Pfeifer Holding GmbH / Mathias Brabetz

Die Rundholzverfügbarkeit und Preisentwicklung spielen beim erwarteten Bauboom in den USA eine große Rolle, erklärt Michael Pfeifer (CEO der Pfeifer Group).
Foto: Pfeifer Holding GmbH / Mathias Brabetz

Das Jahr 2024 hatte der Branche aufgrund der schwachen Konjunktur einiges abverlangt. Für 2025 zeichnen sich weiterhin schwierige Rahmenbedingungen für die Unternehmen ab. „Aktuell herrscht etwas mehr Optimismus als im Vorjahr. Allerdings stehen wir vor strukturellen Herausforderungen, die längerfristiger Natur sind“, fasst Gerd Ebner, Chefredakteur des Holzkurier, die Stimmung der Branche zusammen. Neben ihm diskutierten Michael Pfeifer (CEO der Pfeifer Group), Leonhard Scherer (Vertriebsleiter Schnittholz), Claus Greber (Vertriebsleiter Holzbau) und Christof Bader (Logistikleiter) auf dem virtuellen Podium über Trends und Entwicklungen. Einigkeit herrschte darüber, dass die wirtschaftliche Talsohle durchschritten scheint und leichte Stabilisierung winkt – dennoch bleibt die Anspannung in der Branche hoch.

Holzbau gewinnt Marktanteile, Verpackung unter Druck
Die großen Herausforderungen betreffen vor allem den Baubereich, dessen Rückgang auch die Holzindustrie empfindlich getroffen hat. Gleichzeitig zeigt der Infrastrukturbau, insbesondere in Südeuropa, positive Impulse: Allein in Italien sollen in den kommenden Jahren rund 850 Schulen und Kindergärten in Holzbauweise errichtet werden. Während der Absatz von Schnittholz und Schalungsprodukten zufriedenstellend verlief, gerät der Verpackungssektor zunehmend unter Druck. Besonders die Krise in der Automobil- und Zulieferindustrie und der Trend zur Elektromobilität reduzieren den Bedarf an Transportpaletten spürbar. Auch im Bereich Biobrennstoffe belasten wachsende Konkurrenz und reduzierte Förderungen in Deutschland den Markt. Langfristig bleibt Holz jedoch ein entscheidender Rohstoff für die Zukunft. „Holz ist die Basis, um nachhaltiger zu bauen und die von der EU ausgerufenen Klimaziele zu erreichen“, betonte Ebner. Dank der regionalen Verfügbarkeit und seiner Vielseitigkeit bildet Holz einen zentralen Baustein für die Transformation zu einer emissionsärmeren Wirtschaft.

Globale Unsicherheiten werfen Schatten
Neben den branchenspezifischen Themen beeinflussen globale Entwicklungen wie der Ukraine-Krieg und mögliche Handelszölle den Welthandel. Besonders die von Donald Trump angekündigten Zölle könnten den europäischen Export schwächen und den Welthandel empfindlich stören. Auf den Weltmärkten sind die Vorzeichen für die Holzindustrie unterschiedlich: Während die USA und die MENA-Region positive Signale aussenden („grüne Lampe“), stagniert Europa weiterhin, und China bleibt durch seine engen Beziehungen zu Russland außer Reichweite. Ein kleiner Hoffnungsschimmer zeigt sich in Japan, das zumindest leichte Belebungstendenzen aufweist. In den USA wird der erwartete Bauboom die Nachfrage nach Holz ankurbeln, wobei Rundholzverfügbarkeit und Preisentwicklung wichtige Faktoren bilden. „Globale Herausforderungen und lokale Strategien werden 2025 prägen – zwischen Anspannung und Aufbruch bleibt Optimismus das Gebot der Stunde“, resümiert Michael Pfeifer. Die familiengeführte Pfeifer Group hat zuletzt ein ambitioniertes Investitionsprogramm realisiert, um Effizienz und Leistungsfähigkeit der Standorte zu sichern. Hinsichtlich Dimension ragen das neue Sägewerk im nordfinnischen Kajaani und das Mitte 2024 in Betrieb genommene Altholz-Recyclingwerk im niedersächsischen Uelzen besonders heraus.

Über die Pfeifer Group
Die österreichische Pfeifer Holding GmbH wurde 1948 gegründet und wird heute in dritter Generation familiengeführt. Sie beschäftigt 2.600 Mitarbeiter an 13 Standorten in Österreich, Deutschland, Tschechien und Finnland. Der Firmensitz befindet sich in Imst (Tirol/Österreich). In den vollintegrierten Sägewerken der Gruppe werden jährlich rund 5,4 Mio. Festmeter Holz eingeschnitten und entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu Schnittholz und Hobelware, Betonschalungsplatten, Schalungsträgern, Brettsperrholz (CLT), Brettschichtholz, verleimten Massivholzplatten sowie Palettenklötzen, Briketts, Pellets und Biostrom verarbeitet.

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