Entgegen dem Wachstumstrend im benachbarten Ausland sind die Zahlen der Luftfrachtabfertiger in Deutschland gleich geblieben. (Grafik: VACAD)
Im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum beträgt das Wachstum 0,4 Prozent. Ein Peak zum Jahresende ist erneut ausgeblieben. Etwas besser sieht das Bild mit Blick auf das gesamte Jahr aus. Insgesamt 1.781.521 Tonnen abgefertigter Waren entsprechen einem Wachstum von 5,2 Prozent im Vergleich zu 2023.
Personal – nach wie vor dringend gesucht
Weitestgehend konstant geblieben ist die Zahl der Beschäftigten. 3.443 Mitarbeiter im vierten Quartal 2024 bedeuten eine Steigerung von 1,8 Prozent gegenüber dem dritten Quartal sowie von 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Ginge es nach den Unternehmen, sähe das anders aus. Denn wie viele Branchen kämpfen auch die Luftfracht-Abfertiger mit Personalknappheit. Fünf bis zehn Prozent mehr Personal würden die VACAD-Mitglieder gerne einstellen. Die Branche fordert deshalb unter anderem mehr Tempo bei den Zuverlässigkeitsüberprüfungen durch die Luftsicherheitsbehörden.
Standortnachteile
Darüber hinaus erschweren praxisuntaugliche Regularien das Geschäft In Deutschland und führen zu Standortnachteilen gegenüber dem benachbarten EU-Ausland. Verbesserungspotenzial gibt es etwa bei der Umsetzung der EU-Zollregularien, den Anforderungen an die Dokumentation von Cyber-Sicherheitsmaßnahmen und bei Schulungsanforderungen oder Vorgaben zu Sicherungsverfahren.
Verbesserungen der Regularien erforderlich
„Die Situation der deutschen Luftfracht-Abfertiger entwickelt sich deutlich schlechter als im benachbarten EU-Ausland. Aktuell stagnieren sowohl die Beschäftigtenzahlen als auch die Umschlagmengen – und leider auch die dringend nötigen Verbesserungen im Regulatorischen. Wir weisen Politik und Behörden seit langem auf eine Reihe praxisuntauglicher Vorgaben hin, die sich leicht nachbessern ließen und die unsere Mitgliedsunternehmen unnötig ausbremsen. Solange das nicht endlich angegangen wird, verliert der Standort Deutschland im europäischen Vergleich weiter Boden“, betont Claus Wagner, Vorstandsvorsitzender des VACAD.