News

Zwei Logistikerinnen für eine effiziente und nachhaltige Logistik

Foto: ZV Spedition & Logistik
Beim Jungspediteur:innen-­Wettbewerb 2022 des ZV Spedition & Logistik wurden Mevlide Vishi sowie Lisa Hrovat und ihre iZoll-App mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.
Foto: ZV Spedition & Logistik
„Ich kann auf jeden Fall empfehlen, in die Logistikbranche einzusteigen“, betont Lisa Hrovat.
Fotos: Gebrüder Weiss
„Es gibt eigentlich nichts, das nicht mit Logistik zu tun hat“, erklärt Mevlide Vishi.
Fotos: Gebrüder Weiss

Junge Logistiker:innen sorgen mit ihren Ideen für frischen Wind in der Logistikbranche. Der Zentralverband Spedition & Logistik zeichnet diese neuen Ideen und die angehenden Logistiker:innen jährlich mit dem Jungspediteur:innen-Preis aus. Wir haben mit zwei Gewinnerinnen des vergangenen Jahres - Mevlide Vishi und Lisa Hrovat, beide für Gebrüder Weiss tätig - über ihre Anfänge in der Logistik und ihr preisgekröntes Konzept gesprochen. Die beiden Jungspediteurinnen entwickelten die App "iZoll", die komplexe Zollanfragen vereinfacht.

Lisa Hrovat:  Als ich 2018 das neunte Schuljahr abgeschlossen hatte, entschied ich mich, eine Lehre zu machen. Ich sah mir verschiedene Lehrberufe an, aber die Lehre als Speditionskauffrau gefiel mir am besten, da es ein Beruf ist, in dem man nie auslernt und sich immer weiterbilden kann. Es fasziniert mich auch heute noch, was mit einem Paket zwischen der Be- und Zustellung alles passiert und wie viele Schritte nötig sind, bis es bei Empfänger:innen ankommt.

Mevlide Vishi: Definitiv! Genau diese Frage, wie Sendungen z. B. von China nach Österreich kommen und wie die Abläufe dahinter aussehen, haben mich in diese Branche gelockt. Für mich ist der Beruf sehr vielfältig und spannend. Es gibt eigentlich nichts, das nicht mit Logistik zu tun hat. Ein Kugelschreiber, den ich im Handel kaufe, muss vom Produktionsort zum Shop transportiert oder sogar importiert werden. Die Komponenten für den Kugelschreiber kommen auch von irgendwoher. Die meisten wissen gar nicht, wie viel ­Logistik in den kleinsten Dingen steckt. Und das macht den Beruf so interessant für mich.

Lisa Hrovat: Es gibt aber auch manchmal Momente, die ein wenig frustrierend sind. Da ich erst 20 Jahren jung bin, fühle ich mich von Kund:innen nicht immer sofort komplett ernstgenommen. Ich schaffe es aber, sie mit meinem Wissen zu überzeugen. Apropos Wissen: Meine Kollegin Mevlide Vishi und ich arbeiten im Zollbereich und erhalten täglich sehr viele Kund:innenan­fragen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die meisten Menschen vor dem Thema Zoll schnell zurückschrecken. Wir wollten darum dieses Thema greifbarer und zugänglicher machen und hatten die Idee für „iZoll“.

Mevlide Vishi: Wir bekommen täglich Anfragen von Kund:innen, die zum Beispiel wissen wollen, wie hoch der Zollsatz für eine Kaffeemaschine, die man in China bestellen kann, ist. Wir wollten daher eine App entwickeln, über die sich Nutzer:innen spezifische Daten zu ihrem Zollanliegen holen, Begriffe erklären oder gar Fragen beantworten lassen können. Das spart Zeit und macht die Prozesse einfacher. Mit unserer Idee konnten wir die Jury beim Jungspediteur:innen-Wett-bewerb überzeugen und gewannen den zweiten Platz. Es ist so, dass diese Effizienzsteigerung dank Digitalisierung weitergehen und die Logistikbranche verändern wird – zum Guten. Es werden schon viele Schritte gesetzt, um Prozesse zu digitalisieren. Vielleicht haben die künftigen Lehrlinge auch schon Ideen in diese Richtung.

Lisa Hrovat: Ich kann auf jeden Fall empfehlen, in die Logistikbranche einzusteigen. Das ist ein Job mit Zukunft, bei dem es immer wieder spannende Herausforderungen gibt und ständig Neues dazukommt. Hier kann man sich in den verschiedensten Bereichen sehr gut aus- und weiterbilden und viel lernen. Und auch etwas bewirken, wie wir mit unserer App zeigen. Man muss aber Teamfähigkeit, Belastbarkeit, Aufgeschlossenheit sowie Lernbereitschaft mitbringen.         

Über "iZoll"
Die App „iZoll“ verspricht ein effizienteres Handling der täglich bei Speditionen einlangenden zolltechnischen Fragen. Laut vorgeschlagenem Konzept bringt die ­Digitalisierung des Anfragemanagements Spediteur:innen, Zolldienstleister:innen und Kund:innen zahlreiche Vorteile, darunter die Reduktion von Mailverkehr und Telefonaten, die Option von Abgabenvorberechnungen, schnellere Auftrags­verarbeitung und 24/7-Verfügbarkeit. Kund:innen könnten außerdem eine Zusammenfassung der Anfragen und Antworten im Pdf-Format mit dem Auftrag an Spedition und Zolldienstleister mitsenden.

 


Das könnte Sie auch noch interessieren

Am Standort der Kontraktlogistik von DB Schenker in Kassel fahren ab sofort die Gabelstapler per Fernsteuerung.

Weiterlesen
Foto: Schnellecke Logistics SE

Frank Erhardt hat zum 1. November 2024 die Position des Vice President Operations Germany übernommen und wird künftig die operativen Geschäfte der…

Weiterlesen
Foto: Zentralverband Spedition & Logistik

Jung, digital, innovativ: Drei Frauen dominieren den diesjährigen Nachwuchs-Wettbewerb des Zentralverbands Spedition & Logistik.

Weiterlesen
Foto: Ontime Logistics

Verkehr sprach mit den Geschäftsführern von Ontime Logistics Moritz Schäffner und Tassilo Posch über das aktuelle Marktumfeld, ihr…

Weiterlesen

Im Interview mit Verkehr spricht Mathias Marian, Geschäftsführer von Südost Cargo, über Highlights, die Entwicklung der Branche und seine Pläne für…

Weiterlesen

Die Bertschi Gruppe, Marktführer in der intermodalen Chemielogistik, hat den Betrieb am neu fertiggestellten Antwerp Zomerweg Terminal (AZT)…

Weiterlesen

Fast Dreiviertel (72 Prozent) der Flottenmanager sehen Bedarf für signifikante Veränderungen in ihrem Fuhrpark, um den aktuellen…

Weiterlesen

Am Container Terminal Burchardkai (CTB) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) sind vor kurzem zwei neue Containerbrücken eingetroffen, die für…

Weiterlesen
Foto: WP Holding / Bodo Tiedemann

Die vom Zwickauer Logistikdienstleister WP Holding zusammen mit dem Netzwerk Logistik Mitteldeutschland ausgerichtete Veranstaltung „Energiewende: Nur…

Weiterlesen

Die Duvenbeck Unternehmensgruppe erweitert durch die Akquisition der Sander Logistics Gruppe ihre Präsenz und Leistungsfähigkeit in Norddeutschland.…

Weiterlesen

Schon gehört?

Der Podcast der Internationalen Wochenzeitung Verkehr in Kooperation mit Julia Schütze.

Hören Sie hier das Interview mit Andreas Matthä, CEO der ÖBB Holding.

Wenn Sie externe Inhalte von w.soundcloud.com aktivieren, werden Daten automatisiert an diesen Anbieter übertragen.

Termine

European Silk Road Summit 2024

Datum: 27.11.2024 bis 28.11.2024
Ort: Wien

4. Salzburger Logistik Tag + Südbayern Region 2024

Datum: 28.11.2024
Ort: Porsche Austria Mooncity / Salzburg

18. BME-/VDV-Forum Schienengüterverkehr

Datum: 29.01.2025 bis 30.01.2025
Ort: Berlin

FRUIT LOGISTICA 2025

Datum: 05.02.2025 bis 07.02.2025
Ort: Messe Berlin

Mehr Termine

Verkehr im Austria Kiosk

Aktuelle ePaper-Ausgaben der Wochenzeitung Verkehr können Sie direkt im Austria Kiosk kaufen.

Anmeldung zum Newsletter

Herr / Mr  Frau / Mrs