Die Fahrzeuge werden in einer Kooperation zwischen PostAuto, die Stadt Sitten, dem Kanton Wallis, dem französischen Fahrzeughersteller Navya und dem Flottenmanagement-Software Anbieter BestMile für einen zweijährigen Pilotversuch bereit gestellt. Sitten wurde als Versuchsstandort ausgewählt, weil sich dort das Mobility Lab Sion-Valais befindet, in dessen Rahmen der Pilotversuch abgewickelt wird.
Voraussichtlich im Frühling 2016 wird es soweit sein, dass die beiden Shuttles in der Innenstadt von Sitten Personen befördern. Geplant sind Fahrten in der Fussgänger- und Begegnungszone im Zentrum der Walliser Hauptstadt sowie zu den Schlössern Valère und Tourbillon. Dies, falls die Bewilligung der Behörden bis dahin vorliegt. Denn beim Versuch handelt es sich um eine Premiere: Zum ersten Mal sollen in der Schweiz selbstfahrende Fahrzeuge im öffentlichen Raum unterwegs sein und Personen transportieren. In einer ersten Phase testen die Fachleute die beiden Fahrzeuge nun auf einem öffentlich nicht zugänglichen Gelände nahe der Stadt.
PostAuto, die 33.000-EinwohnerStadt Sitten und der Kanton Wallis möchten zusammen mit ihren Partnern neue Formen der Mobilität testen. Interessant ist dabei insbesondere die Frage, wie sich die autonomen Shuttles beispielsweise für Fußgängerzonen, autofreie Ortschaften oder Firmengelände eignen. Die PostAuto Schweiz AG will als Anbieterin ganzheitlicher Mobilitätslösungen herausfinden, ob und wie diese intelligenten Fahrzeuge Gebiete erschließen könnten, die derzeit vom öffentlichen Verkehr nicht bedient werden. Es ist jedoch nicht das Ziel, auf den bestehenden Linien Busse durch autonome Fahrzeuge zu ersetzen. Vielmehr sollen die Transportmittel gezielt eingesetzt werden, um möglichst viele Mobilitätsbedürfnisse der Fahrgäste abzudecken.
Technische Details
Die Fahrzeuge, die zum Einsatz kommen sollen, sind 4,8 Meter lang, 2,05 Meter breit und 2,60 Meter hoch. Die Einstiegshöhe beträgt 20cm. Es gibt 11 Sitzplätze und 4 Stehplätze. Für die Testphase wird die Anzahl auf acht Sitzplätze verringert. Außerdem wird eine Begleitperson mitfahren, die jederzeit die Möglichkeit hat, das Fahrzeug zu stoppen.
In einem ersten Schritt wird die spätere Strecke befahren. Dabei lenkt eine Person das Fahrzeug mittels einer Konsole. Mit Hilfe von Sensoren kartografiert das Fahrzeug seine Umgebung. Danach ist es in der Lage, seine eigene Position fur das automatisierte Fahren auf der Strecke zu bestimmen und allfällige Hindernisse zu erkennen. Später fahren die Fahrzeuge dank eines Flottenmanagements, das vom Start-up BestMile entwickelt wurde. Abhängig von der Strecke, dem Fahrplan oder den Fahrgastwünschen wählt die Software die ideale Strecke aus. Das Flottenmanagement entscheidet nicht nur über die Routenwahl, sondern auch über Geschwindigkeit und Aufenthaltsdauer an Haltestellen.
Link zum: Youtube Video von der Shuttle-Präsentation in Sitten