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Österreich braucht Aktionsplan für Wasserstoffmobilität

Foto: Lagermax
Österreichs Politik muss ein Wassertstoff-Pipeline-Netz sowie ein entsprechechende Ladeinfrastruktur und Rahmenbedingungen für H2-Lkw schaffen, fordert ZV-Präsident Alexander Friesz.
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Der Zentralverband Spedition & Logistik fordert die heimischen politischen Entscheidungsträger erneut auf, den Standort Österreich ins Wasserstoffzeitalter zu führen, erklärte vor kurzem Zentralverband-Präsident Alexander Friesz.

Während Länder wie Deutschland bereits mit der Umsetzung eines bundesweiten H2-Netzes begonnen haben und Playern in Entwicklung, Herstellung, Industrie, Logistik und Energieversorgung einen Planungsrahmen bieten, gibt es in Österreich bisher nur Lippenbekenntnisse.

Erste Etappe: Wasserstoffkernnetz und Ladeinfrastruktur
„Die nächste Bundesregierung muss, will sie sich den Klimazielen annähern, endlich das Thema Wasserstoff-Infrastruktur angehen. Brennstoffzellenantriebe haben für den Schwerverkehr auf der Langstrecke viel Potenzial. Kurze Tankzeiten, wenig Gewicht und lange Reichweiten bieten gute Voraussetzungen. Als ersten wichtigen Schritt bedarf es, vergleichbar mit dem Stromnetz, eines Wasserstoffkernnetzes, um darauf eine Basisladeinfrastruktur aufzubauen“, so Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.

Österreich hinkt hinterher
Trotz der Ankündigung des damaligen ÖVP-Bundeskanzlers im Jahr 2019, Österreich zu einem führenden Standort für grüne Wasserstofftechnologien zu machen, ist seither nur wenig passiert. Im Vergleich dazu hat Deutschland bereits im vergangenen Jahr mit der Planung eines bundesweiten Wasserstoff-Kernnetzes begonnen. Mit knapp 10.000 Leitungskilometern – davon 60 Prozent bestehende Gasleitungen – und einer voraussichtlichen Investitionssumme von knapp 20 Milliarden Euro soll das Netz bis 2032 fertig sein. Die Finanzierung des Kernnetzes ist gesichert, Anträge der Leitungsbetreiber an die Bundesnetzagentur werden aktuell geprüft und 2025 sollen die ersten Leitungen in Betrieb gehen. Das erlaubt auch Nutzfahrzeugherstellern wie Daimler Truck in den kommenden Monaten den Testbetrieb von H2-Lkw im täglichen Logistikeinsatz von Unternehmen zu starten.

Österreichische Logistikwirtschaft ist bereit für die Dekarbonisierung
Auch in Österreich gibt es von Seiten der Technologieentwickler, Leitungs- und Speicheranbieter, Logistikunternehmen, wasserstoffproduzierenden Industrie und der Energiewirtschaft großes Interesse und eine Reihe an Aktivitäten, um Wasserstoff als Alternative zu fossiler Energie zu produzieren und einzusetzen.

Strategie und Förderungen müssen her
2022 wurde vom Verkehrsministerium und dem Wirtschaftsministerium eine österreichische Wasserstoffstrategie präsentiert, die zur Klimaneutralität 2040 beitragen soll. Seither ist jedoch wenig geschehen. Der darin festgeschriebene Aufbau einer Infrastruktur für den Transport von Wasserstoff sowie die geplante Zusammenarbeit Österreichs mit potenziellen Handelspartnern für Wasserstoff sind am Ende der Legislaturperiode ungeklärt. „Noch immer gibt es nur fünf Wasserstofftankstellen in ganz Österreich und auch die Produktion und Verfügbarkeit kommen nicht vom Fleck. Ein Kernnetz wie in Deutschland muss dringend in Umsetzung gelangen“, so Friesz. „Die Erarbeitung einer integrierten Strategie, einschließlich Technologieförderung, Bau und Finanzierung der Pipeline- und Tankinfrastruktur, intelligente Fördersysteme und ein Konzept für die Versorgung von Industrie und allen Verkehrsträgern mit Alternativenergien, sind jedenfalls wichtige Aufgaben der nächsten Bundesregierung bei der Dekarbonisierung des Güterverkehrs.“

Alternativen unterstützen: E-Fuels und HVO
Darüber hinaus gelte es, neben dem Elektromotor, der im Schwerverkehr auf der Langstrecke noch viele Nachteile hat, auch sofort einsetzbare und CO2-reduzierende Technologien wie HVO und neben dem Wasserstoff auch E-Fuels zu fördern, um dem Ziel der Klimaneutralität zumindest näherkommen zu können. „Im Schwerverkehr und auf langen Streckentransporten wird es auf Sicht einen Mix aus verschiedenen Technologien benötigen. Der Logistiker wird für den jeweiligen Fall die beste Lösung wählen. Die Politik muss das durch passende Rahmenbedingungen und Infrastruktur ermöglichen“, so Friesz.


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