„Im Rahmen der digitalen Transformation wollen knapp zwei Drittel der Hamburger Logistikunternehmen ihre internen Prozesse, gut ein Drittel die Produkte oder Dienstleistungen und rund sieben Prozent das gesamte Geschäftsmodell verändern“, sagte Christian Koopmann, Plenarmitglied der Handelskammer und Vorsitzender der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V., zu den Ergebnissen des Hamburger Logistikbarometers.
Viele Unternehmen sehen sich mit großen Herausforderungen konfrontiert. „Vor allem die hohen Investitionskosten werden im Logistikbarometer als Hemmnis bei der Umsetzung der Digitalisierung genannt“, so Koopmann. Aber auch der Schulungsbedarf bei Mitarbeitern, rechtliche Unsicherheiten, fehlende technische Standards und ein nicht ausreichender Breitbandanschluss seien Hindernisse. Parallel müssten wichtige technologische Innovationen von den Unternehmen erschlossen werden. Die befragten Betriebe nannten als Schlüsselfelder insbesondere Cloud-Lösungen, Datenanalyse und Automatisierung der Logistikprozesse, aber auch jüngere Innovationen wie die Blockchain-Technologie.
Das Logistikbarometer zeigt, dass die Stimmung in der Logistikbranche trotz der großen Herausforderungen durch die Digitalisierung gut ist. „Der Geschäftsklimaindex ist im Vergleich zum Vorjahresquartal von 98,3 auf 112,1 Punkte gestiegen“, kommentiert Johan Peter Schryver, Vorsitzer des Vereins Hamburger Spediteure. Die Branche erwarte per Saldo steigende Transportpreise und plane höhere Investitionen und Beschäftigtenzahlen. „Die Einstellung von qualifizierten Mitarbeitern wird jedoch durch den zunehmend spürbaren Fachkräftemangel erschwert“, ergänzt Frank Wylezol, Geschäftsführer des Verbandes Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg, die Umfrageergebnisse. Laut Wylezol stelle der Fachkräftemangel nach der Auslandsnachfrage das größte Risiko für die künftige Geschäftsentwicklung dar.
Das Logistikbarometer wird von der Handelskammer Hamburg, der Logistik-Initiative Hamburg e.V., dem Verband Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg e.V., dem Verein Hamburger Spediteure e.V. und der Vereinigung Hamburger Schiffsmakler und Schiffsagenten e.V. jährlich für das zweite Quartal durchgeführt.