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„Daten, Daten und noch mehr Daten“

Foto: Transporeon
Primärdaten: Der schnellste Weg für Logistik- und Transportunternehmen, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, erklärt Serge Schamschula, Leiter des Bereichs Ecosystem bei Transporeon, einem Trimble Unternehmen.
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Die EU ist in den letzten Jahren im „grünen Modus“. Bis 2030 will sie die Netto-Treibhausgasemissionen um mindestens 55 Prozent reduzieren. Hierfür hat die Staatengemeinschaft eine ganze Reihe von Nachhaltigkeitsrichtlinien veröffentlicht – zum Beispiel das Greening Freight Package. Dieses Paket enthält eine Reihe von Maßnahmen, darunter auch das Kapitel CountEmissions: Es sieht eine gemeinsame Methodik zur Messung der Treibhausgasemissionen von Tür zu Tür vor und verlangt eine stärkere Konzentration auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Verlader, Spediteure und Logistikdienstleister müssen jetzt vor allem auf drei Dinge setzen, um die Vorschriften schnell und ohne hohe Investitionen einhalten zu können: Daten, Daten und noch mehr Daten, betont Serge Schamschula. Warum das so ist, erläutert der Leiter des Bereichs Ecosystem bei Transporeon (einem Trimble Unternehmen) in seinem Kommentar.

Die EU will die Transparenz in der Lieferkette erhöhen und alle Beteiligten mit Nachhaltigkeitsdaten ausstatten, die sie in ihre Entscheidungsprozesse einbeziehen können. Das ist sinnvoll. Denn wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist eine datengestützte Vorgehensweise ein entscheidender Baustein. Investitionen in Dekarbonisierungsmaßnahmen, wie beispielsweise die Elektrifizierung der Lkw-Flotten oder die Verlagerung von Straßentransporten auf die Schiene, beginnen sich zum einen erst in vielen Jahren auszuwirken und sind selbst dann nur ein Teil der Lösung, zum anderen ist der Zeit- und Kostenaufwand beträchtlich. Die Branche braucht also einen Zweistufen-Plan in puncto Einhaltung von Klimazielen. Langfristig: die Effizienz von Fahrzeugen, Infrastruktur und Antriebstechnik verbessern – kurzfristig: die Effizienz der Transportlogistik steigern.

Primärdaten sind entscheidender Faktor
Für Letzteres brauchen wir digitale Lösungen. Sie können sofort, zu geringen Kosten und mit geringem Aufwand umgesetzt werden. Durch datengestützte Einblicke werden Leerkilometer reduziert, unnötige Verweilzeiten verhindert und die Abläufe auf dem Hof optimiert. Zudem ermöglichen sie, Verladern und Spediteuren zu prüfen, wie Verkehrsträger intelligent kombiniert werden können, um die Kohlenstoffemissionen zu minimieren. Wichtig ist jedoch die Qualität der Daten: Um sicherzustellen, dass die Daten auch wirklich bessere Entscheidungen ermöglichen, stützen sich führende Industrieunternehmen vermehrt auf sensorbasierte (meist telematische) Daten – auch bekannt als Primärdaten.

Smarte Transportmanagement-Plattformen
In den letzten Jahren hat die Industrie 20 Prozent ihrer Emissionen (Scope 1 und Scope 2) mithilfe von Sensordaten genau gemessen. Bei der Berechnung von Scope 3, also der Emissionen, die aus den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsketten entstehen, und somit auch die Transportbranche betreffen, war sie bis vor kurzem noch nicht so genau. Ein Lösungsansatz hier: Die Automatisierungs- und Datenanalysemöglichkeiten einer intelligenten Transportmanagement-Plattform nutzen. Netzwerke ermöglichen einen Datenfluss zwischen dem Lkw des Frächters, dem Spediteur und dem Verlader, ohne zusätzlichen Aufwand seitens der Akteure. So können Unternehmen zusammenarbeiten, um unnötige Fahrzeiten zu reduzieren, indem sie Prozesse wie Frachtbeschaffung, Transportdurchführung, Dockplanung und Frachtabgleich rationalisieren. Wie das Sprichwort sagt, wenn man weit kommen will, muss man zusammenarbeiten.

Scope-3-Emissionen
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass Unternehmen, je nach Unternehmensgröße, ab 2024 verpflichtet sind, im Rahmen der erweiterten Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) auch die Scope-3-Emissionen anzugeben. Da Transport- und Logistikdienstleistungen unter den Scope-3-Bereich fallen, werden in den kommenden Jahren mehr und mehr Akteure von ihren Kunden aufgefordert, präzise Daten über Treibhausgas-Emissionen zu teilen. Daten ermöglichen also gleichsam kurzfristige Emissionsreduktion und einen Wettbewerbsvorteil.


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