Das Shuttle folgt – wie auf virtuellen Schienen – automatisiert der Route, die inklusive Haltestellen einmalig per Laserscanner in den Bordcomputer eingelesen wurde.
Bild: Deutsche Bahn AG / Mathias Kempf
Die Deutsche Bahn (DB) hat den ersten autonomen Linienverkehr gemeinsam mit dem Landkreis Rottal-Inn in enger Zusammenarbeit mit dem Fahrzeugentwickler EasyMile, dem TÜV Süd und der Marktgemeinde Bad Birnbach auf die Straße gebracht. Das Fahrzeug hat keinen Fahrer und weder Lenkrad noch Gaspedal. Nur ein Fahrtbegleiter ist an Bord, der bei Bedarf eingreifen kann. Das Fahrzeug rollt auf der rund 700 Meter langen Strecke vom Ortszentrum zur Therme über öffentliche Straßen.
2018 wird der autonome Bus zusätzlich den Bahnhof mit dem Ortszentrum verbinden. Dabei wird ein zweites Fahrzeug eingesetzt und die Bedienzeiten werden ausgeweitet, um auch Anschluss an Züge am Abend anzubieten. Die Strecke verlängert sich so um 1380 Meter auf über 2 Kilometer.
Der Bus hat sechs Sitzplätze, eine ausfahrbare Rampe, ist barrierefrei und fährt mit maximal 15 km/h. Die Batteriekapazität reicht für bis zu 14 Betriebsstunden. Er verfügt über modernste Technik zur Lokalisierung und Objektwahrnehmung, z.B. Lasersensoren, Kameras, GPS. Sein Leergewicht beträgt 1.700 kg und das zulässiges Gesamtgewicht 2.800 kg. Fahrzeug, Sicherheits- und Betriebskonzept wurden durch den TÜV Süd begutachtet, der auf dem Gebiet des automatisierten Fahrens umfassende Expertise besitzt. Entwickelt wurde der Bus vom französischen Start-up EasyMile mit Sitz in Toulouse, das sich auf Software für den Betrieb autonomer Fahrzeuge spezialisiert hat.
„Wir bringen als erstes Unternehmen in Deutschland autonome Fahrzeuge auf die Straße und in den öffentlichen Nahverkehr. Unser Ziel ist, so Straße und Schiene noch stärker zu vernetzen und damit auch auf dem Land individuelle Mobilität ohne eigenes Auto zu ermöglichen“, so Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn.