Das Thema Nachhaltigkeit wird in Industrie und Logistik immer wichtiger. Über die gesamte Supply Chain hinweg bis zum Endverbraucher ist das Thema Nachhaltigkeit in Produktion, Warehousing und Distribution zu einem zentralen Entscheidungskriterium geworden. Die vielfältigen Herausforderungen, die für die Wirtschaftsunternehmen mit der entsprechenden Ausrichtung auf eine positive Ökobilanz verbunden sind, bieten aber auch Chancen.
Zahlreiche Vorteile und Maßnahmen
Die Einbindung moderner Technologien und umweltverträglicher Werkstoffe in die Produktions- und Lagerprozesse senkt nicht nur den Ressourcenverbrauch für einen verbesserten CO2-Footprint. Sie steigert auch die Performance, unterstützt Personalrecruiting sowie -bindung und erhöht die Wettbewerbsfähigkeit. Diese Vorteile sind in vielen Unternehmen bereits angekommen. Aktuellen Untersuchungen der Soti Inc. zufolge, setzen beispielsweise 63 Prozent der Transport- und Logistikunternehmen weltweit zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeit auf den Einsatz von automatisierten Erfassungsprozessen. 48 Prozent (62 Prozent in Deutschland) nutzen dafür intelligente Transportsysteme wie Elektrofahrzeuge (23 Prozent in Deutschland, 16 Prozent weltweit) und Robotertechnologien für den Lagerbetrieb (18 Prozent in Deutschland, 17 Prozent weltweit). Darüber hinaus wird ein gesunkener Papierverbrauch durch verstärkten Einsatz digitaler Technologien als wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung gewertet.
Schwerpunktthema Nachhaltigkeit
„Moderne Technologien sind Treiber für Nachhaltigkeit in Transport und Intralogistik“, urteilt LogiMAT-Messeleiter Michael Ruchty vom Messeveranstalter EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH, München. „Daher zählt Nachhaltigkeit auch in diesem Jahr zu den drei Schwerpunktthemen der LogiMAT. In nahezu allen Branchenbereichen flankieren die Aussteller diesen Aspekt mit den Exponaten ihrer jüngsten Produkt- und Lösungsentwicklungen.“
Wo gibt es was zum Thema Nachhaltigkeit auf der LogiMAT?
Ein Überblick.
Die Bandbreite des vorgestellten Portfolios für mehr Nachhaltigkeit reicht von neuen Flurförderzeugen mit alternativen Lithium-Ionen- und Wasserstoff-Antrieben über Innovationen bei individuellen Verpackungslösungen, -materialien und wiederverwendbaren AutoID-Lösungen bis hin zu neuen Komponenten mit Energierückspeisung für automatisierte Lagersysteme. „Mit Blick auf den Aspekt Nachhaltigkeit geben die auf der LogiMAT 2025 ausgestellten Neuentwicklungen und Lösungen einen Überblick über das aktuelle Portfolio für die erschließbaren Einsparpotenziale bei Ressourcen- und Energieverbrauch“, erläutert Messeleiter Ruchty. „Die Instrumente sind also verfügbar – sie müssen nur genutzt werden.“
Kompaktlager
Mit ihren Neuentwicklungen, die in der Halle 1 inklusive Galerie sowie den Hallen 3, 5 und 7 vorgestellt werden, verknüpfen etwa die Regal- und Maschinenbauer, Systemintegratoren und Fördertechnikanbieter zunehmend die Anlagenperformance mit dem Thema Nachhaltigkeit. Flexible Systemlösungen mit hoher Energieeffizienz sollen mit wiederverwendbaren Komponenten die Langlebigkeit von Anlagen und Zukunftsfähigkeit von Investitionen unterstützen und sich positiv auf Performance und CO2-Bilanz auswirken.
Etiketten und AutoID
Neben Neuentwicklungen bei sicherheits- und restmüllreduzierenden E-Paper- und RFID-Etiketten der Etiketten- und Etikettiermaschinenhersteller zeigen Aussteller der AutoID-Branche (Halle 2) mit ihrem Auftritt unter anderem die jüngste Generation mobiler Scanner und Datenerfassungsgeräte sowie Installationen für automatisierten Erfassungsprozessen. Zudem werden neue, wiederverwendbare Systemkomponenten für Behälter-basierte Mehrweglösungen und Circular Economy vorgestellt.
IT
In Halle 4 auf dem Stuttgarter Messegelände zeigen die internationalen Software-Unternehmen, welche neuen Apps, Systemmodule, -komponenten und Subsysteme sie für optimierten und reduzierten Ressourceneinsatz und gesenkten Energieverbrauch durch verbesserte Prozessteuerung bieten. Neuheiten ermöglichen unter anderem Packungs- und Packschemaoptimierungen sowie KI-gestützte Prozessoptimierungen.
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Verpackung und Behälter
Am augenfälligsten wird der Aspekt Nachhaltigkeit bei den internationalen Ausstellern der Verpackungstechnik und den Anbietern von Behälterlösungen in Halle 6. Den Hintergrund bildet die ab Mitte 2026 geltende neue EU-Verpackungsverordnung PPWR. Ihr zufolge soll Verpackungsabfall bis 2030 gegenüber 2018 um fünf Prozent und dann bis 2035 um 10 und bis 2040 um 15 Prozent reduziert werden. Für Umverpackungen, Transportverpackungen und Verpackungen für den elektronischen Handel gilt künftig, dass der Leerraumanteil höchstens 50 Prozent betragen darf. Zudem müssen die EU-Staaten, für weniger Verpackungsmüll aus Kunststoff sorgen. Bestimmte Einwegverpackungen aus Kunststoff sind von Januar 2030 an verboten. Folglich steht im Verpackungssegment der Nachhaltigkeitsaspekt besonders hoch im Kurs. Der spiegelt sich unter anderem in Angeboten für das Right-Sized-Packaging, Umreifungsmaschinen mit Papierbändern und intelligenten Mehrwegverpackungen wider.
Li-Ion-Technologie und erneuerte Elektrostapler
Last, but not least belegen die Flurförderzeuge-Hersteller in den Hallen 9 und 10 sowie die Entwickler Autonomer Mobiler Roboter (AMR) und Fahrerloser Transportfahrzeuge (FTF) in der Halle 8 mit neuen Elektrostaplern und Servicerobotern sowie dem aktuellen Stand bei Fahrerassistenzsystemen und den alternativen Lithium-Ionen- und Wasserstoff-Antrieben, wie Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung durch Innovationen und Retrofit-Angebote funktionieren kann. Lithium-Ionen-Akkus als Energiespeicher haben einen bis zu 30 Prozent energieeffizienteren Wirkungsgrad als Blei-Säure-Batterie. In Kombination mit modernen Ladegeräten lassen sich mehr als 16 Prozent Energie einsparen und CO2-Emissionen vermeiden.
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