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1. KI-Revolution
Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen wird in der Logistik zur Norm. In Bereichen wie Bestandsmanagement, Routenplanung und Lagerhaltung wird die KI-Automatisierung eine Schlüsselrolle übernehmen. Immer häufiger werden auch Warehousemanagement-Plattformen mit Technologien ausgestattet, die Anomalien erkennen können. Diese Technologien analysieren Prozesse und liefern automatisch Optimierungsvorschläge. So können Kommissionierstationen flexibel an das aktuelle Warenaufkommen angepasst und häufig nachgefragte Artikel besser zugänglich platziert werden. Darüber hinaus wird KI die Auswahl optimaler Lagerstandorte unterstützen und dadurch die Effizienz in der Kommissionierung verbessern.
Ein weiteres Feld, das die KI grundlegend verändern wird, ist die Routenplanung. Durch die Datenverarbeitung von Informationen über Ressourcen, Verkehrslage und Wetter kann die KI Routen effizient optimieren. Maschinelles Lernen und Echtzeitdaten ermöglichen flexible Anpassungen bei Problemen sowie eine bessere Auslastung von Fahrzeugen, Treibstoff und Personal – ein entscheidender Beitrag zu mehr Effizienz und Nachhaltigkeit.
IoT-Sensoren und 5G-Konnektivität ermöglichen zudem die Echtzeitüberwachung von Fahrzeugen und Lieferungen. Das erhöht die Transparenz entlang der Lieferkette und erlaubt schnellere Reaktionen auf Störungen.
Aber auch administrative Tätigkeiten wird immer häufiger die KI übernehmen. Das Tender-Management könnte heuer eine Revolution erleben.
2. Multimodalität
Multimodalität im Transport beschreibt die nahtlose Verknüpfung verschiedener Verkehrsträger wie Lkw, Bahn, Schiff oder Flugzeug, um Lieferketten effizienter, flexibler und resilienter zu gestalten. Durch die geschickte Kombination der jeweiligen Stärken dieser Verkehrsmittel entstehen nachhaltige Logistiklösungen, die Risiken minimieren und Ressourcen optimal nutzen.
Neue technologische Ansätze und fortschrittliche Analysetools treiben diesen Trend voran, indem sie sowohl die Kosten als auch den Energieverbrauch und die CO₂-Emissionen gezielt optimieren. Flexible Lieferketten, die sich dynamisch an veränderte Bedingungen anpassen, werden durch integrierte Software und innovative Geschäftsmodelle ermöglicht – ein klarer Gewinn für Effizienz und Anpassungsfähigkeit.
3. Smarte Personalplanung
In Zeiten, in denen es an Fachkräften mangelt, werden Unternehmen verstärkt auf technologische Lösungen im Workforce Management setzen. Echtzeit-Daten, die die Arbeitsleistung abbilden, ermöglichen eine optimierte Aufgabenverteilung und helfen, Arbeitsabläufe effizienter zu gestalten. Neue Tools automatisieren Routineaufgaben und passen Arbeitsaufträge dynamisch an die Verfügbarkeit der Mitarbeitenden an. Um gesetzliche Vorgaben einzuhalten, erfolgt die Umsetzung solcher Maßnahmen in Abstimmung mit dem Betriebsrat. Ergänzend werden leistungsorientierte Anreizsysteme eingeführt, um die Produktivität und Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu steigern.
4. Nachhaltigkeit als Pflichtprogramm
Die ESG-Verordnung verpflichtet künftig auch kleinere Unternehmen, ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen offenzulegen. Der Fokus liegt dabei auf der Reduzierung von CO₂-Emissionen und der Einführung umweltfreundlicherer Prozesse. Aus diesem Grund bleiben umweltfreundliche Antriebstechnologien weiterhin unverzichtbar. E-Fahrzeuge sind ideal für den innerstädtischen Verkehr und die letzte Meile. Da E-Lkw aber künftig auch Reichweiten von über 500 Kilometern bewältigen können, wird ihr Einsatz auch auf längeren Strecken immer attraktiver werden. Dementsprechend wird mit Hochdruck an einem flächendeckenden Netz an Schnellladestationen gearbeitet, um deren Einsatz überhaupt erst möglich zu machen.
5. Cybersicherheit 2.0
Logistik- und Transportunternehmen werden sich immer umfassender mit dem Thema Cybersecurity auseinandersetzen müssen, da Logistiknetzwerke zunehmend Ziel von Cyberangriffen sind. Besonders gefährdet sind die schwächsten Glieder der Supply Chain, da Hackerattacken in der Folge Kettenreaktionen auslösen können. Durch den Einsatz neuer Technologien wie generativer KI steigt zudem das Risiko von Angriffen noch einmal. Cyberkriminelle nutzen die gleichen innovativen Technologien wie Unternehmen, was ihre Attacken raffinierter und schwerer erkennbar macht. Die nächste Generation der Cybersicherheit (Cybersecurity 2.0) setzt daher auf smarte Systeme, die Bedrohungen nicht nur erkennen, sondern aktiv vorhersagen und autonom abwehren können.
Aber auch Mitarbeitende müssen immer stärker für das Thema Cybersecurity sensibilisiert werden – die Wachsamkeit und Zusammenarbeit aller Beteiligten wird unerlässlich sein, um den bestmöglichen Schutz aufzubauen.