(Foto Peter Hanke: BKA / Andy Wenzel I Foto Alexander Friesz: Lagermax)
„Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Bundesminister Hanke und seinem Ministerium die Rahmenbedingungen für eine zukunftsfähige Logistik weiterzuentwickeln. Eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, Logistikbranche, Infrastrukturbetreibern und angrenzenden Sektoren ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Lieferketten zu sichern und bei den Klimazielen voranzukommen“, betont Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.
Logistikstrategie als Basis für Handels- und Industriestandort
Eine zukunftsorientierte Logistikstrategie ist der Grundpfeiler einer funktionierenden Wirtschaft und stellt sicher, dass Industrie, Handel und die Bevölkerung jederzeit verlässlich versorgt werden.
Der Zentralverband Spedition & Logistik fordert daher:
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Entbürokratisierung und Stopp von Gold-Plating
Österreich muss sich als zentraleuropäischer Logistik-Hub weiterentwickeln. Dafür braucht es eine gezielte Standortstrategie, die Investitionen und Innovationen fördert, sowie eine Einbindung der Branche bei der nationalen Umsetzung von EU-Vorgaben.
Resiliente Lieferketten
Eine robuste Logistikinfrastruktur ist essenziell, um Krisen und geopolitische Herausforderungen abzufedern und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dafür sind gezielte Planungen und Förderungen von Logistik-Flächenwidmungen erforderlich.
Koordination von Infrastrukturprojekten
Der Zentralverband begrüßt ausdrücklich die geforderte und im Regierungsprogramm festgeschriebene Koordination der Baustellenplanung zwischen Asfinag, ÖBB und den Nachbarländern Deutschland und Italien.
Als kurzfristige Entlastungsmaßnahme wird vorgeschlagen, während der Bauphasen die Lkw-Nachtfahrverbote aufzuheben, um den Verkehr besser zu verteilen, Staus zu reduzieren und die Belastung für Wirtschaft, Umwelt, Tourismus und Anrainer spürbar zu mindern.
Moderne Kurier-, Express- und Paketdienstlogistik sichern
Die Transformation der KEP-Branche muss im Kontext veränderter Marktbedingungen und eines wachsenden Online-Handels regulatorisch weiterentwickelt und gefördert werden.
Intermodalen Verkehr forcieren
Ein strategisches Terminalzielnetz muss den kombinierten Verkehr zwischen Straße, Schiene und Luftfahrt optimal verknüpfen.
Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs
Will man die Emissionen im Güterverkehr reduzieren, muss man die Straße als wichtigsten Verkehrsträger weiter dekarbonisieren. Wesentliche Stellhebel dafür sind:
- Erarbeitung einer konkreten Roadmap zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in Zusammenarbeit mit allen betroffenen Branchen.
- Kontinuierliches Monitoring der Roadmap mit dem Ziel, neue Entwicklungen umgehend zu integrieren.
- Aufbau einer flächendeckenden europäischen Lkw-Lade- und Tankinfrastruktur.
- Langfristige Förderung alternativer Antriebstechnologien im Güterverkehr:
- Investitionssicherheit muss gewährleistet sein, um notwendige Förderprojekte fortzuführen und auszubauen.
- Programme wie ENIN („Emissionsfreie Nutzfahrzeuge und Infrastruktur“) müssen finanziell adäquat ausgestattet und technologieoffen gefördert werden.
- KMU müssen gezielt unterstützt werden, um am Wandel teilhaben zu können.
- Abfederung von Investitionskosten durch zweckgebundene Verwendung von Lkw-Maut und MÖSt.
- Zulassung aerodynamisch optimierter und damit energieeffizienterer Fahrzeuge.
- Vermeidung von Verkehrsüberlastungen durch Anpassung von Fahrverboten.

„Eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, Logistikbranche, Infrastrukturbetreibern und angrenzenden Sektoren ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, Lieferketten zu sichern und bei den Klimazielen voranzukommen“, betont Alexander Friesz, Präsident des Zentralverbands Spedition & Logistik.
(Foto: Lagermax)
Hand in Hand mit der Politik: Stakeholder-Prozess zur Umsetzung
„Zukunftssichere Rahmenbedingungen für die Logistikbranche müssen im europäischen Gleichklang entstehen. Rechts- und Planungssicherheit müssen gewährleistet sein“, ergänzt Friesz.
Eine enge Kooperation zwischen Regierung, Wirtschaft und Infrastrukturbetreibern ist erforderlich, um den Logistikstandort Österreich zukunftsfit zu machen. Der Zentralverband Spedition & Logistik fordert daher umgehend einen strukturierten Logistikstandort-Stakeholder-Dialog, der relevante Akteure aus Logistik, Energie, Industrie und Infrastrukturbetreibern einbindet.
Einladung zum Dialog
„Die Weichen sind gestellt, nun müssen wir gemeinsam an der Umsetzung arbeiten. Wir laden Verkehrsminister Peter Hanke ein, die im Regierungsprogramm verankerte Entwicklung einer Strategie für den Logistikstandort Österreich im Dialog zu entwickeln, die Österreich als Logistikstandort stärkt und nachhaltig absichert. Die Logistik ist das Rückgrat der Wirtschaft – eine starke, resiliente und nachhaltige Logistik sichert Wettbewerbsfähigkeit und Versorgungssicherheit“, ergänzt Oliver Wagner, Geschäftsführer des Zentralverbands Spedition & Logistik.