Gebrüder Weiss bietet Kontraktlogistik in zahlreichen Ländern Europas an. Im Bild: das Logistikterminal bei Bukarest. (Foto: Gebrüder Weiss / Tiberiu Mînzu)
von Josef Müller
Gebrüder Weiss hat im Bereich Kontraktlogistik im vergangenen Jahr seinen Umsatz um fünf Prozent gesteigert. Dennoch: Das Umfeld ist herausfordernd, zumal der Kostendruck durch hohe Lohnabschlüsse gestiegen ist und sich rückläufige Lagerdrehungen bemerkbar machten, wie Harry Stiastny, Leiter Corporate Logistics bei Gebrüder Weiss, gegenüber Verkehr erklärt. „Das haben wir zu spüren bekommen, speziell die gestiegenen Kosten in den Bereichen Personal, Infrastruktur und Energie traten dabei klar in den Vordergrund“, berichtet Stiastny. Auch die anhaltende Krise in der weltweiten Automobilindustrie belastete das Geschäft. „Für 2025 planen wir denoch weitere Investitionen in Flächen für die Kontraktlogistik. Wir wollen uns zudem auf Gesamtlösungen für die Supply Chains unserer Kunden fokussieren“, so der Manager.
Das Unternehmen ist sehr stark in der Lagerlogistik sowie im Fulfillment engagiert und kann mit zahlreichen Assets im In- und Ausland aufwarten. Investitionen in die Kontraktlogistik stehen aber aufgrund des steigenden Flächenbedarfs weiterhin im Fokus. „Es herrscht jedoch ein Engpass an Flächen, die für Logistikentwicklungen gewidmet sind“, so Stiastny frustriert.

„Es herrscht ein Engpass an Flächen, die für Logistikentwicklungen gewidmet sind.“
Harry Stiastny,
Leiter Corporate Logistics bei Gebrüder Weiss
(Foto: Serra)
Potenzial für die Zukunft
Gebrüder Weiss errichtet derzeit in Vorarlberg ein neues Logistikzentrum mit einem vollautomatischen Hochregallager und einer Gesamtkapazität von rund 75.000 Palettenstellplätzen. Im vergangenen Jahr hat der orange Logistiker die Flächen für Kontraktlogistik an seinen österreichischen Standorten sowie in Mittel- und Osteuropa inklusive Georgien um zehn Prozent auf insgesamt 633.000 m² erweitert.
Beim Thema Kontraktlogistik stellt sich immer wieder die Frage, inwieweit die Auftraggeber bereit sind, den Logistiker in die Wertschöpfung zu integrieren. Große sowie global agierende Unternehmen seien offen für ganzheitliche Lösungen. Bei mittelständischen Unternehmen sei die Bereitschaft derzeit aber noch gering, hier sehe man jedoch Potenzial für die Zukunft, erläutert der Manager.
KI im Fulfillment
Für den Manager ist ganz klar, wie sich die Kontraktlogistik entwickeln wird: „KI und Digitalisierung nutzen wir verstärkt zur Optimierung administrativer Prozesse. Bei der Kontraktlogistik setzen wir eher auf Automatisierung, was den Personalkosten und -engpässen geschuldet ist.“ So habe man zum Beispiel am Standort in Ungarn zwei Autostore-Automationslösungen für das Kleinteile-Fulfillment realisiert.