Insbesondere der schwächere Umschlag bei Rohöl, Mineralölprodukten, Kohle und Eisenerz belastete das Ergebnis. | © Martens Multimedia
Mit 103,7 Millionen Tonnen wurden 5,8 % weniger Güter umgeschlagen als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insbesondere der schwächere Umschlag bei Rohöl, Mineralölprodukten, Kohle und Eisenerz belastete das Ergebnis.
Rückgang bei flüssigem und festem Massengut
Der Umschlag von flüssigem Massengut fiel um 8,8 % auf 48 Millionen Tonnen. Die Nachfrage nach Rohöl verringerte sich, unter anderem wegen sinkender Raffineriemargen in Nordwesteuropa. Das Rohölaufkommen sank um 1,1 Millionen Tonnen auf 24,7 Millionen Tonnen. Auch bei Mineralölprodukten war ein Rückgang um 20,1 % bzw. 2,9 Millionen Tonnen zu verzeichnen – eine Entwicklung, die sich unter anderem durch gestiegene Raffineriemargen in Asien erklären lässt, welche den Export aus dem Nahen Osten und Indien stärker dorthin lenkten.
Im Bereich des festen Massenguts wurde ein Rückgang um 8,6 % festgestellt. Besonders deutlich zeigt sich dieser Trend beim Umschlag von Eisenerz und Schrott, der um 28,1 % zurückging – ein Ergebnis der sinkenden Stahlproduktion. Der Kohleumschlag reduzierte sich ebenfalls deutlich um 17,3 % auf 4,5 Millionen Tonnen. Die rückläufige Bedeutung von Kohle in der Energiegewinnung wirkt sich hier klar aus.
Wachstumsimpulse bei Agribulk und Containerverkehr
Positive Signale gab es hingegen beim Umschlag von Agribulk, der um 22,7 % zunahm, und beim sonstigen trockenen Massengut, das ein Plus von 44,1 % verzeichnete. Der Zuwachs ist laut Hafenbehörde auf die Inbetriebnahme eines neuen Schüttgutterminals zurückzuführen.
Auch im Containersegment konnte ein leichter Zuwachs von 2,2 % auf 3,3 Millionen TEU (Einheit für Standardcontainer) verzeichnet werden. In Tonnen gemessen ergibt sich jedoch ein Rückgang von 1,1 %, was auf eine niedrigere Auslastung bei Exportcontainern zurückzuführen ist. Diese Entwicklung steht im Zusammenhang mit der schwachen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und den logistischen Herausforderungen im Januar und Februar.
Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, betont:
„Die ersten drei Monate dieses Jahres waren geprägt von hoher Volatilität im Welthandel – verursacht durch drohende US-Importzölle sowie die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten. Diese Volatilität hat bei den Unternehmen für Verunsicherung in Bezug auf Handel und Investitionen gesorgt. Dies spiegelt sich in den Umschlagsmengen und in der Investitionsbereitschaft wider. In Zeiten globaler Unsicherheit ist es für den Rotterdamer Hafen von zentraler Bedeutung, sich gemeinsam mit den nationalen und europäischen Regierungen weiterhin für ein starkes und wettbewerbsfähiges Investitionsklima in Europa einzusetzen.“
Transatlantik unter Druck, Asien gewinnt
Deutlich rückläufig zeigte sich der Containerumschlag auf der Transatlantikroute: minus 23,1 %. Grund dafür war die Verlagerung zweier Dienste auf andere Häfen aufgrund beschränkter Terminalkapazitäten. Im Gegensatz dazu legte der Umschlag aus Asien um 8,4 % zu – getrieben von höheren Importvolumina bei Konsumgütern.
RoRo-Verkehr unter Wettbewerbsdruck
Im Bereich Stückgut lag das Ergebnis bei 7,8 Millionen Tonnen, ein leichter Rückgang von 0,6 %. Besonders betroffen war der Roll-on/Roll-off-Verkehr, der um 1,8 % auf 6,2 Millionen Tonnen fiel. Als Gründe nennt die Hafenbehörde den intensiven Wettbewerb mit dem Straßengüterverkehr und das geringe Wirtschaftswachstum im Vereinigten Königreich. Das Segment des sonstigen Stückguts konnte dagegen um 11,2 % auf 1,6 Millionen Tonnen zulegen – unter anderem durch Projektlieferungen wie Rohrpfähle für das CO₂-Speicherprojekt „Porthos“.