Die Branche wird sich weiterhin stark verändern: Automatisierung, Fahrermangel und der Umgang mit geopolitischen Unsicherheiten sind zentrale Herausforderungen. | © THLog GmbH
Wie vereinen Sie persönlichen Service und Wettbewerbsfähigkeit?
Die Digitalisierung nutzen wir gezielt, um Abläufe effizienter zu gestalten. Gleichzeitig setzen wir auf direkte, vertrauensvolle Kommunikation, kurze Entscheidungswege, schnelle Reaktionszeiten und individuelle Betreuung. Diese Kombination aus Technologieeinsatz und menschlicher Nähe macht uns sowohl effizient als auch verlässlich – und stärkt unsere Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig.
Welche Veränderungen in der Branche haben Sie in den letzten Jahren beobachtet?
Besonders spürbar waren für uns die steigenden Anforderungen an Transparenz, Nachverfolgbarkeit und Geschwindigkeit. Parallel dazu stieg der Druck durch volatile Märkte, den zunehmenden Fachkräftemangel und die wachsende Bedeutung ökologischer Verantwortung. Wir haben darauf mit gezielter Digitalisierung, dem Ausbau strategischer Partnerschaften und der Etablierung stabiler Prozesse reagiert.
Wir arbeiten sehr eng mit mehreren Fuhrparkunternehmen zusammen und sichern uns so verlässlichen Laderaum. Dadurch sind wir in der Lage, flexibel auf die Anforderungen unserer Kunden zu reagieren. Angesichts der aktuell stark rückläufigen Frachtkapazitäten im gesamten DACH-Raum wird unser Laderaum künftig noch stärker nachgefragt werden.
Ein wichtiger Meilenstein war für uns die erfolgreiche Zertifizierung nach ISO 9001. Diese Norm ist ein starkes Signal an unsere Kunden, dass Verlässlichkeit und Qualität bei THLog höchste Priorität haben.
Die Logistik in und aus Südösterreich bringt spezifische Herausforderungen mit sich.
Südösterreich ist logistisch anspruchsvoll. Alpenquerungen, grenznahe Transporte sowie die starke Verflechtung mit osteuropäischen Märkten stellen spezifische Anforderungen dar. Neben dieser Region ist THLog hauptsächlich auf Transportlösungen in Oberösterreich, Salzburg, Süddeutschland und der Schweiz spezialisiert. Unsere Disposition kennt die regionalen Gegebenheiten sehr genau, während unsere Kooperation mit osteuropäischen Fuhrparkpartnern es uns ermöglicht, flexibel und kosteneffizient auf grenzüberschreitende Transportbedarfe zu reagieren. Zudem arbeiten wir eng mit regionalen Unternehmen zusammen, verstehen ihre Branchenlogiken und bieten maßgeschneiderte Transportlösungen – insbesondere für Gefahrgut- und Termintransporte.
Welche Visionen haben Sie für THLog?
Ich will THLog als verlässlichen Logistiker im DACH-Raum etablieren – mit einem klaren Fokus auf zeitkritische Transporte sowie Spezialtransporte wie Gefahrgut- oder Abfalltransporte. Wir möchten nicht die billigste, sondern die nachhaltigste und qualitativ hochwertigste Lösung anbieten.
Die Branche wird sich weiterhin stark verändern: Automatisierung, Fahrermangel und der Umgang mit geopolitischen Unsicherheiten sind zentrale Herausforderungen. Hinzu kommt ein zunehmender Preisdruck, insbesondere durch Preisdumping anderer Speditionen und Vermittler, die über Frachtbörsen kurzfristig Kapazitäten anbieten.
Wir beobachten diese Entwicklung kritisch, begegnen ihr jedoch mit einer klaren strategischen Ausrichtung: Wir setzen auf langfristige Kundenbeziehungen, festen Laderaum und ein hohes Maß an Qualitätssicherung.