Die Loks können unter Gleichstrom und auch Wechselstrom betrieben werden, sie sind mit mehreren Zugsicherungssystemen ausgestattet. Daher werden sie vor allem im grenzüberschreitenden Güterverkehr eingesetzt. Sie werden in Zukunft aber auch im InterCity-Personenverkehr innerhalb Ungarns eingesetzt werden. Das Design in grün-gelb-weißen Farben repräsentiert traditionell GYSEV (in Österreich unter Raaberbahn bekannt) und auch GYSEV-Cargo.
Mit dieser Modernisierung ihres Fuhrparks möchte GYSEV ihre Marktposition im internationalen Güter- und Personenverkehr entlang der Achse Ungarn–Österreich–Deutschland deutlich stärken. Insgesamt wurden drei Vectron MS, sechs Vectron AC – davon wiederum zwei mit einem zusätzlichen Dieselantrieb – geordert. Die Höchstgeschwindigkeit der GYSEV Vectron beträgt für alle Bauarten 160 km/h. Sie sind für den grenzüberschreitenden Verkehr zugelassen sowie mit dem europäischen Zugbeeinflussungssystem ETCS Level 2 ausgestattet.
Die ersten beiden, nun übergebenen Vectron-Loks sind sogenannte Drei-System-Loks, können daher unter drei unterschiedlichen elektrischen Fahrleitungssystemen betrieben werden und werden die Nummer 500 und 501 tragen. Die Drehgestelle der Loks stammen aus dem Siemens Werk in Graz. In Kürze wird die finale Zulassung erwartet, sodass die beiden Loks ab Juni in den operativen Betrieb gehen können.
Die Entscheidung zugunsten der Flottenmodernisierung wurde möglich, nachdem GYSEV im Sommer letzten Jahres mit der Europäischen Investitionsbank ein Entwicklungsdarlehen abgeschlossen hat. Der Zuschlag für die Vectron von Siemens wurde nach einer öffentlichen Ausschreibung im März bekannt gegeben. Die vergleichsweise kurzfristige Auslieferung war aufgrund eines besonderen Produktionskonzepts und der modularen Bauweise des Vectron möglich.