„Zusammen mit den europäischen Nachbarn Dänemark, Niederlande und Schweiz belegt Deutschland einen hervorragenden 3. Platz, nach Platz 1 in den vergangenen Studien. Anführer des Rankings ist nach 2007 und 2012 erneut Singapur, gefolgt von Finnland.
Auf die Platzierung sollten wir bei dem engen Feld nicht so viel geben – wichtig ist, dass Deutschland in der Spitzengruppe ist und die richtigen Weichen dafür stellt, dass dies so bleibt. Das bedeutet, dass wir uns genau anschauen müssen, wo die Schwächen liegen – was übrigens der grundlegende Ansatz der Weltbank-Untersuchung ist.
Staaten sollen Aufschluss darüber bekommen, wo sie sich verbessern können und müssen. Deutschland schwächelt beim Thema Zoll, Grenzkontrollen und Pünktlichkeit, hier gab es die deutlichsten Rückgänge in der Bewertung.
BVL-Mitglieder berichten, dass überbordende Bürokratie und mangelnde Digitalisierung eine große Rolle spielen. Hier kann und sollte die Politik direkten Einfluss nehmen und Rahmenbedingungen verbessern.
Zum Glück agieren wir hier innerhalb der EU in einem starken Netzwerk. Was passiert, wenn man sich freiwillig abschottet und den Warenverkehr komplizierter macht, sieht man am Absturz Großbritanniens im Ranking – 2018 noch auf Platz 9, findet sich der Brexit-Staat nun nur noch auf Rang 25 wieder.
Deutlich wichtiger ist in Deutschland aber politisches Handeln auf einem Feld, bei dem das gute Abschneiden derzeit noch über die dramatische Entwicklung hinwegtäuscht: Wenn wir bei der Infrastruktur nicht bald die Kurve kriegen, dann wird der Titel ‚Logistikweltmeister‘ künftig unerreichbar werden. Insbesondere die Planungsbeschleunigung und Instandhaltung spielen hier eine übergeordnete Rolle.
Vielleicht ist es daher ganz gut, dass wir nicht wieder „Logistikweltmeister“ rufen und uns wieder hinlegen können – wir müssen jetzt dranbleiben, um unsere Position zu halten.“
Der komplette Bericht der Weltbank ist hier nachzulesen: https://lpi.worldbank.org/report